8. Juni 2018

Lehrpraxis in der Steiermark gerettet:

Ärztekammer übernimmt Fördermanagement

Ab 1. Juli 2018 müssen die ersten künftigen Ärztinnen und Ärzte für Allgemeinmedizin in der Steiermark eine sechsmonatige Lehrpraxis in einer Ordination beginnen. Im Februar gab es die Grundsatzeinigung über die Förderung. Nun ist auch das Fördermanagement gesichert. Nachdem es weder die Landespitalsgesellschaft KAGes noch die GKK übernehmen wollten, springt die Ärztekammer Steiermark ein.

„Es ging uns um die jungen Kolleginnen und Kollegen, die eine Lehrpraxis brauchen, es ging uns genauso um die Sicherheit für die Lehrpraxisinhaberinnen und -inhaber“, sagte der der steirische Ärztekammerpräsident Herwig Lindner. Deswegen sei die Ärztekammer Steiermark eingesprungen, nachdem die Steiermärkische Landeskrankenanstaltengesellschaft KAGes, die ursprünglich dafür vorgesehen war und auch die Gebietskrankenkasse diese Schlüsselfunktion für die Abwicklung nicht übernehmen wollten.

„Damit ist die Lehrpraxis in der Steiermark gerettet“, so Lindner. Das sei auch für die künftige hausärztliche Versorgung der steirischen Bevölkerung von großer Bedeutung. Denn ohne Lehrpraxis können keine Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner mehr ihre Ausbildung abschließen. Zudem sei die Erfahrung in der Lehrpraxis für junge Ärztinnen und Ärzte oft eine wichtige Motivation, später eine Kassenstelle zu übernehmen.

„Wir gehen davon aus, dass die Fördergeber, Bund, Land und Sozialversicherung, die Fördermittel verlässlich und zeitgerecht ausschütten“, sagte Lindner. Denn sonst sei die Lehrpraxis zum Scheitern verurteilt. Der steirische Ärztekammerpräsident erinnerte auch daran, dass die derzeitige Einigung über die Förderungen nur bis Ende 2020 Gültigkeit habe: „Um die allgemeinmedizinische Versorgung der Bevölkerung langfristig zu gewährleisten, brauchen wir auch eine langfristige Garantie für die Förderung der Lehrpraxen.“