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Ärztekammerpräsident fordert Maßnahmen gegen Ärztemangel!
KAGes muss bei Verwaltung sparen!

8. Februar 2012


Die Ärztekammer Steiermark warnt vor einem schleichenden Ärztemangel, der durch verschiedene parallele Entwicklungen auch in der Steiermark droht und fordert zur Eindämmung dieser Entwicklung dringend eine Verbesserung der Arbeits- und der Ausbildungskultur.


Verschiedene parallele Entwicklungen werden auch in der Steiermark in naher Zukunft einen spürbaren Ärztemangel zur Folge haben:

  • Das Durchschnittsalter der Bevölkerung steigt. Ältere Menschen erkranken häufiger. Das bedeutet, dass die Arbeit der Ärztinnen und Ärzte intensiver wird.
  • Steigende Aufnahmezahlen und sinkende Belegsdauer bedeuten, dass mehr und kränkere Menschen im Spital liegen – das führt zu einer Leistungsverdichtung.
  • Während zwar genug Ärztinnen und Ärzte promoviert werden, werden wir in Zukunft dennoch immer weniger Allgemeinmediziner und Fachärzte haben.
  • Auch im niedergelassenen Bereich, auf den unser Gesundheitswesen in Zukunft verstärkt setzen will, krankt es und die Anzahl der Planstellen sinkt bei steigender Bevölkerungsanzahl kontinuierlich.
Lösungsansätze zur Eindämmung dieser problematischen Tendenzen sieht die Ärztekammer Steiermark vor allem in den Bereichen Arbeits- und Ausbildungskultur.

„Wer ernsthaft die medizinische Versorgung sichern will, muss die Arbeitskultur und die Ausbildungskultur für Ärztinnen und Ärzte verbessern! Arbeiten im Team muss gefördert werden! Das gilt für den Spitalsbereich genauso, wie für den niedergelassenen Bereich“, fordert Dr. Wolfgang Routil, Präsident der Ärztekammer Steiermark.
„Wir haben jüngst im Rahmen einer Metastudie zum Thema „gesundes arbeiten“ auf die Bedeutung von Führungskultur und Teamarbeit hingewiesen. Zahlreiche internationale Studien belegen, dass die Qualität der Arbeit durch entsprechendes Führungsverhalten und Teamarbeit so nachhaltig verbessert werden kann, dass die positiven Aspekte nicht nur für den Arbeitnehmer – also das ärztliche Personal – sondern auch für die Empfänger der Leistung, also unsere Patientinnen und Patienten merkbare, positive Auswirkungen haben“, so Routil, der sich einmal mehr gegen Mehrfachprimariate ausspricht „Man muss die medizinisch Letztverantwortlichen stärken und nicht schwächen. Ärztinnen und Ärzte in Ausbildung haben ein Anrecht auf medizinische Führung, genauso, wie Patientinnen und Patienten ein Anrecht auf einen medizinisch letztverantwortlichen Ansprechpartner haben“, so Routil.

„Es darf keine weiteren personellen Einsparungen im patientennahen Bereich geben! Wenn die KAGes sparen muss, dann bei der Verwaltung - hier liegt genug Potential“, so Routil.
In der KAGes kommen auf einen Arzt, eine Ärztin bis zu 2,4 Beschäftigte im Verwaltungs- und Wirtschaftsbereich während private und konfessionelle Krankenhäuser mit Akutversorgung in der Regel mehr Ärztinnen und Ärzte als Verwaltungs- und Wirtschaftspersonal haben.
Aber auch im niedergelassenen Bereich, auf den unser Gesundheitswesen in Zukunft verstärkt setzen will, krankt es. Während die Bevölkerungszahlen der Steiermark ansteigen und die demografische Entwicklung in Richtung alternde Bevölkerung weist, sinkt die Anzahl der Planstellen kontinuierlich.

„Bei einer Verlagerung von Leistungen vom Spital in die Niederlassung können bis zu 2/3 der Kosten eingespart werden. Sollen jetzt weniger Arztpraxen als bisher dieses Einsparungspotential heben und noch mehr kranke Menschen versorgen? Wo ist da die Logik?“, kritisiert Wolfgang Routil die Verantwortlichen.
Auch durch die Gründung von Gruppenpraxen lassen sich in der Steiermark die Mehrbelastungen für die Ärztinnen und Ärzte nicht auffangen, da die Gründung von Gruppenpraxen durch die Blockade der GKK bis dato verhindert wurde.


Die Problematik in Zahlen:

In der Steiermark gibt es bereits jetzt weniger Planstellen als vor 10 Jahren und die GKK will in Zukunft noch bis zu 50 weitere Planstellen einsparen, obwohl die Bevölkerungszahlen in der Steiermark im Ansteigen sind.
Für den Großraum Graz - in dem wir seit 2002 einen Bevölkerungszuwachs von 20.573 Personen verzeichnen - bedeuten das, dass 2012 jeder niedergelassene Allgemeinmediziner um 240 Patienten mehr zu behandeln hat als 2002.
In der KAGes kommen auf einen Arzt, eine Ärztin bis zu 2,4 Beschäftigte im Verwaltungs- und Wirtschaftsbereich. Private und konfessionelle Krankenhäuser mit Akutversorgung haben in der Regel mehr Ärztinnen und Ärzte als Verwaltungs- und Wirtschaftspersonal.


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