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gesundes hören
Ein Pilotprojekt in steirischen Schulen

Gesundheit/Bewusstseinsbildung/Schulen/Steiermark

13. April 2010


Die Welt wird immer lauter. Vor allem die der Jugendlichen. Zu den Lärmquellen des Alltags mit dem Verkehr an der Spitze gesellt sich bei den heranwachsenden Mädchen und Burschen eine neue und dramatische Hörgewohnheit: der allgegenwärtige MP3-Player. Seit einigen Jahren wird so laut und so lange Musik gehört wie nie zuvor und die so sensiblen Sinneszellen sind damit permanent überfordert. So sehr, dass laut wissenschaftlichem Beirat der deutschen Ärztekammer bei den gegebenen Musikhörgewohnheiten nach zehn Jahren bei etwa zehn Prozent der Jugendlichen ein nachweisbarer Hörverlust von 10 dB zu befürchten ist. Noch kennt, sieht und hört man die Folgen nur zum Teil, denn die meisten Hörschäden kommen schleichend und zeitversetzt. Aber sie kommen. Zeit also, diesem Umstand Gehör zu schenken und präventiv aktiv zu werden.

Daher fordert der Beirat auch mehr Prävention, gerade bei Kindern und Jugendlichen.


Gesagt, getan. Aufmerksamkeit und Bewusstsein für das sensible Organ zu schaffen, war und ist Kern der Gesamtkonzeption der Initiative gesundes hören der Ärztekammer für Steiermark.


Bereits 900 steirische Schülerinnen und Schüler haben zugehört

Gemeinsam mit den Projektpartnern Umwelt-Bildungs-Zentrum (UBZ) und Neuroth wurden im Rahmen eines Pilotprojektes 13 steirische Schulen (rund 900 Schülerinnen und Schüler) besucht. In einem lebendigen, interdisziplinären und interaktiven 3-stündigen Projektunterricht für die Altersgruppe der 14- bis 16-Jährigen wurde

- das Thema Hören mit seinen gesundheitsfördernden, aber auch gesundheitsgefährdenden
  Aspekten vermittelt,

- Bewusstsein dafür geschaffen, mit dem eigenen Gehör sorgsam umzugehen,

- auf Gefahren der Hörschädigung und die entsprechenden Vermeidungsstrategien hingewiesen.


Die Erfahrungen hinsichtlich der Inhalte, des didaktischen Konzepts sowie auch der Kooperation der beteiligten Partner sollen in einem flächendeckenden Folgeprojekt in der gesamten Steiermark zur Anwendung kommen. Einem landesweiten Projekt, das wirkungsvoll der drohenden Zunahme von Gehörschäden in immer jüngeren Jahren und den damit verbundenen negativen gesellschaftlichen und ökonomischen Folgen entgegenwirken kann.


Höruntersuchung zur Frühwarnung

Im Rahmen der in das Projekt integrierten Höruntersuchung wurden Daten zum Istzustand des Gehörs an den rund 900 Schülerinnen und Schülern erhoben. Dabei wurde fast an jeder Schule mindestens eine Auffälligkeit festgestellt und an den HNO-Arzt in der Region weitergeleitet.


Projekt-Team:

OA Dr. Andreas Lackner, Abteilung für Neurootologie, Meduni Graz
Dr. Ulrike Stockreiter, Klinische Abteilung für Neurootologie, Meduni Graz
Mag. Elisabeth Angerer, Projektleiterin, UBZ Steiermark
Firma Neuroth
Eva Gutmann, BA, Ärztekammer Steiermark


Folgende Schulen wurden im Rahmen des Pilotprojektes besucht:

BG/BRG Petersgasse, Graz
HAK Liezen
HAK Feldbach
FS Großlobming
BG/BRG Kirchengasse, Graz
BG/BRG Weiz
BG/BRG Stainach
HS Liezen
BG/BRG Hartberg
BG/BRG Leibnitz
BG/BRG Judenburg


Module des Projektunterrichts:

Der Projekttag gesundes hören erstreckt sich über drei Schulstunden und beinhaltet drei Module.


Modul 1:
Eine interaktive Einführung in medizinische und umweltsystematische Aspekte des Hörens durch eine Umweltsystemwissenschafterin und eine Ärztin bzw. einen Arzt. Neben Grundlagen zu Schall und Lärm sowie ersten Hörexperimenten erfahren die Schülerinnen und Schüler Dinge, die sie über „Das Wunder des Hörens“ so noch nicht gehört haben. Tipps zur Prävention inklusive.


Modul 2:
Im Rahmen einer „Lärmwerkstatt“ wird selbständig geforscht und in Kleingruppen experimentiert. So kann man die Lautstärke des eigenen MP3-Players messen, und erfährt dabei, wie laut man tatsächlich Musik hört. Jede Schülerin und jeder Schüler erhält ein eigenes „Forscherbuch“, in dem neben den wichtigsten Infos zum Thema die eigenen Forschungsergebnisse eingetragen werden.


Modul 3:
Die Schülerinnen und Schüler nehmen an einer von der Firma Neuroth zur Verfügung gestellten Höruntersuchung teil und skizzieren danach in Kleingruppen ihre ganz eigenen Ideen für gesundes hören im Alltag.


Stimmen der Projektpartner zum Pilotprojekt

Dr. Wolfgang Luxenberger, HNO-Facharzt, Ärztekammer Steiermark

„Vorrangiges Ziel für unser Schulprojekt gesundes hören war und ist die Prävention. In jeder Schule, die wir bisher besucht haben, fand sich aber mindestens eine Hörauffälligkeit – das zeigt uns, wie punktgenau unser Projekt ansetzt und wie wichtig es ist. Jede einzelne Gehörschädigung, die wir früh genug erkennen und therapieren können, ist den Einsatz wert. Denn ist das Gehör durch Lärm erst einmal geschädigt, sind die Beeinträchtigungen meist irreparabel und haben weitreichende Konsequenzen. Nicht von ungefähr nennt man den Hörsinn auch den sozialen Sinn.“


Mag. Elisabeth Angerer, Umweltsystemwissenschafterin UBZ

„Unser Schulprojekt ermöglicht den jungen Menschen durch multimediales Lernen und eigenständiges Erforschen die Verknüpfung des Gehörten mit dem eigenen Alltag und zeigt so Handlungs- und Veränderungsmöglichkeiten auf, die sofort zu einem gesünderen Hörverhalten führen.“


Dr. Uwe Kozina, Geschäftsführer des Umwelt-Bildungs-Zentrums Steiermark

„gesundes hören ist ein aufklärendes und präventives Bildungsprojekt, das die zentralen gesundheitlichen Aspekte des Hörens für die Jugendlichen durch Selbsterfahrung interdisziplinär vernetzt erlebbar macht. Und damit das schulische Angebot um ein so wichtiges Thema ergänzt.“


Gerald Hosinner, Promotion & Direct Marketing der Firma Neuroth

„Es entspricht der Neuroth-Unternehmensphilosophie, sich im Bereich der Prävention stark zu engagieren. Das Gehör ist das wichtigste Sinnesorgan für Sprache und Kommunikation des Menschen und trägt ganz wesentlich zu erfüllter Lebensqualität bei. Daher war es uns wichtig, das Schulprojekt gesundes hören der Ärztekammer Steiermark mit unseren Höruntersuchungen zu unterstützen.“



Pressegespräch 13.4.2010 BG/BRG Pestalozzi: Dr. Uwe Kozina, Gerald Hosinner,
Dr. Wolfgang Luxenberger


Lautstärke des MP3-Players messen


Brainstorming zu einem gesünderen Hören



Nähere Informationen:
Public Relations & Marketing
Mag. Gabriele Novy
Telefon (0316) 8044-45 oder
0664 965 77 42
  8011 Graz, Kaiserfeldgasse 29, Tel. 0316/8044-0,
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