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12. April 2017


Klar, wahr, fair: Neue Ärztekammerpartnerschaft
2017–2022 präsentiert ihre Ziele

Große Herausforderungen – Grund- und Primärversorgung, Arbeitsbedingungen
in den Spitälern und steirische Gesundheitsreform – nur mit motivierten
Ärztinnen und Ärzten lösbar.

Bereits wenige Tage nach der Ärztekammerwahl in der Steiermark steht die neue Partnerschaft für die Jahre 2017–2022. Die eigentliche Wahl findet in der Vollversammlung bzw. in den Kurienversammlungen der angestellten und niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte am 11. Mai 2017 statt.

Demnach wird Herwig Lindner (Interessensgemeinschaft Angestellte Ärzte – IGAÄ), Facharzt für Innere Medizin am LKH Graz Südwest, tätig an der infektiologischen Ambulanz am Standort West, weiter Präsident der Ärztekammer Steiermark bleiben.

Eiko Meister (Aktion Freier Arzt – AFA), ebenfalls Internist mit notfall- und intensivmedizinischem Schwerpunkt sowie stellvertretender Leiter der EBA und Notfallaufnahme für Innere Medizin am LKH-Universitätsklinikum Graz, soll als Vizepräsident die Funktion des Obmanns der angestellten Ärztinnen und Ärzte übernehmen.

Norbert Meindl (Aktion Freier Arzt – AFA), niedergelassener Kassenfacharzt für Urologie in Hartberg, steht als Obmann der Kurie Niedergelassene Ärzte und damit ebenfalls als Vizepräsident zur Verfügung.

Der Facharzt für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin, Dietmar Bayer (Interessensgemeinschaft Niedergelassene Ärzte – IGNÄ), der eine Wahlarztpraxis in Leibnitz führt, ist für die Funktion des von der Vollversammlung zu wählenden Vizepräsidenten vorgesehen. Er befasst sich seit vielen Jahren mit Telemedizin und medizinischer Informatik.

Lindner, Meister, Meindl und Bayer zeigten sich erfreut, dass es rasch gelungen ist, sich mit der neuen Partnerschaft auf eine voll handlungsfähige Ärztekammerführung für die kommenden Jahre zu einigen.

Motivierte und respektierte Ärzte

Klar, wahr, fair, so Lindner, sei das gemeinsame Prinzip und nannte die wesentlichen Herausforderungen: die Grund- und Primärversorgung, die Arbeitsbedingungen und damit die Versorgung der Patienten in den Spitälern sowie die steirische Gesundheitsreform.

Was es dabei nicht geben könne, sei „das beste Gesundheitssystem um den Preis des billigsten“.

Nur mit motivierten und von den Systempartnern respektierten Ärztinnen und Ärzten seien die Herausforderungen zu lösen. „Ärzte-Bashing“, wie es der niederösterreichische Sprecher der Patientenanwälte, Gerald Bachinger, zuletzt wieder betrieben habe, sei frustrierend und kontraproduktiv. Er solle es endlich einstellen und „gemeinsam mit den Ärzten Patienteninteressen vertreten“.

Lindner wies auch darauf hin, dass die Ärztinnen und Ärzte, die sich in der Ärztekammer betätigen, durchwegs im Arztberuf stehen und „ihr Wissen und ihr Engagement aus dem ärztlichen Alltag in unterschiedlichen Bereichen schöpfen“.

Eine Konsequenz aus den Vorwürfen gegenüber der Ärzteschaft und der Ärztekammer, Entwicklungen zu blockieren, werde es in Zukunft sein, Konzepte nicht nur intern vorzuschlagen, damit sie ignoriert und schubladisiert werden können, sondern „mit Ideen offensiv an die Öffentlichkeit zu gehen“.

Für die steirische Gesundheitsreform, die im offenen Dialog mit den Regionen stattfinden und überzeugen statt erzwingen müsse, bot Lindner die Ärztekammer als fairen Partner an.

Krankenhäuser, die begeistern

Eiko Meister ging vor allem auf die Herausforderungen in den Spitälern ein: „Die Qualität der medizinischen Versorgung lebt mit der Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ Diese sei daher auch in den kommenden Jahren stetig zu verbessern.

Meister nannte den Begriff „Magnetkrankenhäuser“. Das sind Spitäler, die sich durch exzellente Patientenergebnisse und eine hohe Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auszeichnen und niemals unter Ärzte- und Pflegekräftemangel leiden.

„Ich will, dass jedes steirische Krankenhaus zum Magnetkrankenhaus, mit konkurrenzfähiger Entlohnung, guter Aus- und Fortbildung, Respekt gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, exzellenter Führung, Entwicklungsmöglichkeiten, guten Ressourcen wird“, so der erfahrene Spitalsarzt und Qualitätsexperte. Krankenhäuser die ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begeistern, seien auch gut für ihre Patientinnen und Patienten.

Für Gruppenpraxen und Behandlungskontinuität

Norbert Meindl sprach sich in der Grund- und Primärversorgung für Konzepte aus, die für die Region und die Menschen in der Region passen, nicht das eine Konzept, das allen übergestülpt wird. In Gruppenpraxen sehe er eine große Chance. Aber derzeit hätten „viele Ärztinnen und Ärzte das Vertrauen in die Krankenkassen und das öffentliche Gesundheitswesen verloren“. Das müsse durch Wertschätzung, Respekt und mehr Freiheit wieder hergestellt werden. Dann werde auch die Versorgung am Land funktionieren.

Der Schlüssel guter Primärversorgung sei Behandlungskontinuität, die nur Ärztinnen und Ärzte, die ihren Patienten verpflichtet sind, gewährleisten könnten, nicht aber anonyme Großstrukturen, egal ob als Staats- oder Konzernmedizin.

IT-Themen brauchen internationale Zusammenarbeit

Psychiater und IT-Experte Dietmar Bayer ging vor allem auf das Thema IT in der Medizin ein: „E-Health muss der Gesundheitsversorgung dienen, nicht umgekehrt.“ Es sei aber auch notwendig, den Blick von den rein österreichischen Themen wie ELGA und E-Medikation, hin auf die internationale Entwicklung zu lenken. Angesichts internationaler Konzerne, die riesige E-Health-Portale aufbauen, seien Regeln zu entwickeln, „die in dieser neuen Welt die medizinische Qualität und die Datensicherheit möglichst erhalten“. Gleichzeitig sei mehr E-Health Literacy, bei den Ärzten, aber vor allem auch den Patienten nötig.

Er sehe darin eine internationale Herausforderung und kündigte eine verstärkte Zusammenarbeit mit Deutschland und anderen europäischen Ländern an. Vieles ließe sich allein in Österreich und schon gar nicht allein in der Steiermark lösen.

 

Video zum Nachansehen

 

Foto: Ärztekammer Steiermark / Schiffer

v.l.n.r.: Dr. Norbert Meindl, Dr. Herwig Lindner, Dr. Eiko Meister, Dr. Dietmar Bayer

Symbolbild 1
 



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