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1.166 weiße Mäntel erinnern an die „verlorenen“ Ärzte: Steiermark will die Ärzteflucht stoppen

Mahnende Groß-Installation am Grazer Hauptplatz

21.10.2014


1.166 weiße Mäntel am Grazer Hauptplatz wiesen am Dienstag auf eine der drängendsten Herausforderungen für die Gesundheitspolitik hin: Ärztinnen und Ärzte, die die steirischen Spitäler verlassen, um anderswo ihrem Beruf nachzugehen. Mit dem neuen Spitalsdienstrecht soll dieser Trend aber umgedreht werden: „Ärzteflucht – wir stoppen sie!“ heißt die Devise.

410 Ärztinnen und Ärzte haben ihren Spitalsjob mit einer Wahlarztpraxis getauscht. 407 Fachärztinnen und Fachärzte sowie 349 Turnusärztinnen und -ärzte haben von 2010 bis 2014 entweder die Steiermark verlassen oder überhaupt den Arztberuf an den Nagel gehängt. In Summe sind das 1.166 Ärztinnen und Ärzte (ohne Pensionierungen), die den steirischen Landeskrankenhäusern nicht mehr zur Verfügung stehen.

Eine Groß-Installation am Grazer Hauptplatz mit 1.166 weißen Mänteln, alle mit dem Slogan „Ärzteflucht – wir stoppen sie!“ wies am Dienstag symbolisch auf dieses drängende Problem hin, gleichzeitig aber auch auf den gemeinsamen Willen von Land, KAGes und Ärztekammer, den Trend zu stoppen.

326.000 Euro kostet laut Universitätsstatistik die Ausbildung eines einzigen Absolventen an der Medizinischen Universität Graz. Allein die Turnusärztinnen und -ärzte, die in den letzten Jahren die Steiermark verlassen haben, bedeuten einen Verlust von nahezu 114 Millionen Euro. Die Fachärztinnen und Fachärzte, mit deren Verschwinden auch ihr wertvolles Know-how das Land verlässt, schlagen noch weit höher zu Buche.

Mit dem neuen „Dienst- und Besoldungsrecht“ für landesbedienstete Ärztinnen und Ärzte, das mit 1. Jänner 2015 in Kraft treten soll, werden sich die Bedingungen in der Steiermark aber deutlich verbessern. Im nationalen und internationalen Vergleich wettbewerbsfähige Einkommen sind dabei nur ein Baustein. Viel wird in die Ausbildung (eigene Ausbildungsoberärzte, Fortbildungsbudget, keine nichtärztliche Routinearbeit mehr, unbefristete Ausbildungsverträge) und in die allgemeinen Rahmenbedingungen (bessere Möglichkeiten der Teilzeitarbeit, mehr Kinderbetreuungseinrichtungen, verbesserter Wiedereinstieg nach der Karenz …) investiert.

 

Fotocredit: Schiffer




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