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Warum ich jetzt antrete. Sechs Antworten.

Sechs erstmals Kandidierende erklären die Motive für ihr Engagement.

Engagement ist für mich die Möglichkeit, sich einzubringen und etwas zu verändern und zu bewegen. Die aktuelle Stimmung unter uns Ärzten und unsere Situation müssen dazu führen, selbst aktiv zu werden – nicht zu Resignation und Rückzug. Offenheit für Neues, Bereitschaft zu Transparenz im kollegialen Miteinander und ein gemeinsamer Blick nach vorne sind meine Anliegen, um eine starke und mutige sowie junge Interessenvertretung zu unterstützen. So will ich meine Chance auf Mitarbeit in unserer Interessenvertretung nützen, weil ich dazu beitragen möchte, dass unser Berufsstand auch weiterhin ein gesellschaftspolitisches Selbstverständnis bleibt und als zentraler Akteur im Gesundheitswesen aktiv am gesundheitspolitischen Meinungsbildungsprozess der Gesellschaft teilnimmt und wohnortnahe und nachhaltige Perspektiven entwickelt.

Dr. Michael Adomeit führt eine allgemeinmedizinische Praxis in Birkfeld. Er kandidiert für die Interessensgemeinschaft Niedergelassene Ärzte – IGNÄ.

Nachdem der Wunsch geäußert wurde, mein betriebsrätliches Engagement als SV-Arzt auch auf Ärztekammerebene einzubringen, habe ich mich erstmalig für eine Kandidatur bei der ÄK-Wahl 2017 entschieden. In der Standesvertretung möchte ich aktiv mitgestalten, wenn es um grundlegende und wichtige Anliegen meiner KollegInnen geht. Besonders am Herzen liegt mir im Zeitalter der Digitalisierung und Automatisierung, dass der Mensch im Vordergrund stehen muss. Bei diversen organisatorischen Veränderungen, die meist von Ökonomen und Gesundheitsexperten vorgegeben werden, sind wir Ärzte ein wesentlicher und unverzichtbarer Verhandlungs- und Gestaltungspartner. Häufig stört mich, dass die Gewichtung der medizinischen Expertise, und somit der Ärzte, mehr und mehr in den Hintergrund gedrängt wird. Mir ist sehr wichtig, dass unsere Kompetenzen gestärkt werden und die  KollegInnen am Tagesende mit ihrer Tätigkeit, den Arbeitsbedingungen und der Entlohnung zufrieden sind.

Dr. Thomas Dorrer ist Arzt für Allgemeinmedizin und im Ärztlichen Dienst der GKK Steiermark tätig. Er kandidiert für die Liste der angestellten Ärzte/Ärztinnen in der Sozialversicherung.

Ich kandidiere für die ÄK-Wahl, weil ich seit Jahren dankbar den Einsatz für uns Wahlärzte verfolge. Besonders am Herzen liegt mir eine nachvollziehbare, alltagsrelevante Tätigkeit in einer einigen Standesvertretung, die kaum „Reibungsverluste“ durch politische Grabenkämpfe kennt, und dadurch kalkulierbarer Partner der Gesundheitspolitik ist.
Handlungsbedarf sehe ich bei der Anerkennung ärztlicher Tätigkeit. Vergleichen Sie den Stundenlohn eines Allgemeinmediziners oder Notarztes mit dem eines Computertechnikers oder Installateurs. Am meisten stört mich der Mangel an Respekt. Kassenverhandlungen bedeuten nicht automatisch ein Gegeneinander, wenn verantwortungsvolle Persönlichkeiten miteinander kommunizieren, nicht hypertrophe Parteikarrieristen ihre Machtspiele ausleben. Patienten brauchen Hilfe von Ärzten, die für sie Zeit haben. Ebenso brauchen Ärzte eine wohlwollende Standesvertretung, die unbürokratisch berät und hilft! Unbedingt erhalten werden sollte die Einigkeit in der Ärztekammer, die Versorgung der Bevölkerung durch Hausärzte – kein Gegeneinander von Allgemeinmedizinern und Fachärzten. Nicht „Primärversorgungszentren“, sondern kompetente Ärzte sollen Patienten helfen. Bei freier Arztwahl  sollen Patienten darauf vertrauen können, dass ihr Arzt auch für sie erreichbar ist, Ärzte sollen ihren Beruf frei und ohne Bespitzelung ausüben können.  Aus meiner Sicht erfolgreich vertreten habe ich die steirische Ärzteschaft, wenn durch die Leistungen der Ärztekammer nachhaltige Verbesserungen für alle vom Gesundheitsbereich Betroffenen möglich wurden.

Dr. Michael Goritschan, Facharzt für Innere Medizin mit Ordination in Kindberg, kandidiert für den Verein für Wahlärzte und Spitalsärzte Steiermark.

Ich kandidiere für die ÄK- Wahl, weil nur wir ÄrztInnen selbst an unseren Arbeitsbedingungen etwas ändern können. Nach außen hin sollten wir als geeinte Berufsgruppe agieren, um unsere Anliegen besser durchsetzen zu können. Die Entscheidung, mich in der Standesvertretung zu engagieren, habe ich getroffen, als  für uns Spitalsärzte die Arbeitsbelastung einschließlich der überbordenden Verwaltungsarbeit so zugenommen hat, dass wir an unsere Grenzen gestoßen sind. Leider kommt unsere Mehrarbeit oftmals nicht den Patienten zugute. Besonders am Herzen liegt mir die Ausbildung, ebenso dass die Dienstgeber diese auch durch entsprechende Ressourcen unterstützen. Am meisten stört mich die langsame Umsetzung guter Ideen im Gesundheitswesen. Ich möchte als Interessenvertreter versuchen, uns als Standesgruppe Gehör zu verschaffen. Gleichzeitig hoffe ich, dass einige – motiviert durch unser Beispiel – in unsere Fußstapfen treten und sich engagieren. Ebenso sollte die mindere Wertschätzung, die uns als Spitalsärzten entgegengebracht wird, hinterfragt werden. Wir sind keine Kostenfaktoren und ein funktionierendes Gesundheitswesen ist kein Industriebetrieb. Unbedingt erhalten werden sollte das schwer erkämpfte neue AZG, ebenso dessen Umsetzung bis 2021. Aus meiner Sicht erfolgreich vertrete ich die steirische  Ärzteschaft, wenn es mir möglich ist, meine Erfahrung als Betriebsrat einzubringen. Die  Betriebsratstätigkeit hat mir gezeigt, dass die Stimme einzelner oft ungehört verhallt. Nur durch gemeinsames Vorgehen kann etwas bewegt werden.
 
Dr. Gerhard Postl arbeitet als Ausbildungsoberarzt am Department für Innere Medizin am LKH Graz Süd-West, Standort West. Er kandidiert  für die IGAÄ – Interessensgemeinschaft Angestellte Ärzte.

Spricht man mit Medizinstudierenden über den ärztlichen Beruf, wird man von ihrer Begeisterung dafür geradezu überrollt. JungmedizinerInnen sind in höchstem Maße engagiert und leistungsbereit. Ihr Engagement und ihre Freude an der Medizin gilt es über den Studienabschluss hinaus zu bewahren, bei Bedarf auch zu verteidigen. Das Thema „Ausbildung“ ist dabei von zentraler Bedeutung. Innovative Aus- und Weiterbildungsprogramme in der Basis- und Sonderfachausbildung sind kein Luxus, sondern notwendig, um den sich ändernden Anforderungen der modernen Medizin gerecht zu werden. Es braucht moderne Ausbildungs- und Trainingsangebote, nicht nur an der Universität, sondern auch in der postpromotionellen Aus- und Weiterbildung. Und ja: Diese kosten Geld. Ein koordiniertes Vorgehen ausbildungsrelevanter Institutionen erscheint daher umso notwendiger. Vor allem aber braucht es eine zeitgemäße Ausbildungskultur, in der Aus- und Weiterbildung jener Wert zugeschrieben wird, den sie in einer sich dynamisch ändernden Medizin haben. Diese Kulturänderung ist zudem vergleichsweise günstig: Sie kostet vermutlich nur die eine oder andere überholte Überzeugung.

Dr. Thomas Wegscheider befindet sich in der Ausbildung zum Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum in Graz. Er kandidiert für die Aktion Freier Arzt.

Ich bin seit 15 Jahren niedergelassene Ärztin für Allgemeinmedizin in Straden in der Südoststeiermark. Meine Aufgabe als Landärztin empfinde ich als spannend, herausfordernd, aber auch als sehr sinnvoll. Ich kandidiere für die ÄK-Wahl, weil ich den Eindruck habe, dass die Jungärzte ein zutreffenderes Bild von der Tätigkeit als Arzt außerhalb der Ballungszentren vermittelt bekommen sollten. In der Öffentlichkeit sollte sich die ÄK vor allem für das Lobbying für die Anliegen von uns Ärzten kümmern. Letztendlich sind wir Ärzte in medizinischen Belangen die Anwälte unserer Patienten. Gesundheitsökonomen, Juristen und Wirtschafter verstehen sicher viel von ihrem Handwerk – für die Gestaltung der Gegenwart und der Zukunft der medizinischen Versorgung müssen aber die, die dieses Fach studiert haben und tagtäglich ausüben, wesentlich wirksamer mitarbeiten und mitbeeinflussen können. So ist es sicher notwendig, Veränderungen entsprechend dem Stand der medizinischen Wissenschaften, aber auch aufgrund der Demographie, der zu erwartenden Zu- und Abnahme spezifischer Krankheitsbilder genau zu analysieren und die entsprechenden Schlüsse daraus zu ziehen, um eine optimale Versorgung sicherzustellen. So sollten verschiedene Organisationsformen für Praxen wie zum Beispiel Gruppenpraxen leichter umsetzbar werden. Ich freue mich, wenn es mir gelingen sollte, zu den oben genannten Vorstellungen einen Beitrag zu leisten.

Dr. Gudrun Zweiker betreibt eine allgemeinmedizinische Praxis in Straden und kandidiert für Die Neue Vereinigung.

Fotos: beigestellt




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