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48 Stunden und nicht mehr

Was halten Sie von der 48-Stunden-Woche? Mehr als 500 Ärztinnen und Ärzte haben online auf die Frage des Monats Mai geantwortet. Und zwar sehr eindeutig.

Von Martin Novak
72 Prozent antworteten mit einem klaren Ja – 48 Stunden sind genug. 16 Prozent sind ebenfalls dafür, wollen sich aber eine Opting-out-Möglichkeit vorbehalten. Diesen 88 Prozent stehen 12 Prozent gegenüber, die die Umsetzung der EU-Arbeitszeitrichtlinie nicht befürworten bzw. nicht für möglich halten.

Meinungsklima
Ebenso interessant wie das grundsätzliche Ergebnis ist das Meinungsklima, das sich in der außergewöhnlich hohen Anzahl frei formulierten Antworten ausdrückt. Die wichtigste: Das Grundgehalt muss erhöht werden, sagen sowohl viele Befürworter als auch Zweifler. Bei letzteren pochen auch nicht wenige darauf, dass es keine Gehaltseinbußen geben darf. Das Hauptargument der wenigen entschiedenen Gegner: Es gibt zu wenig Ärzte. Dem halten Befürworter entgegen: Andernorts funktioniert es auch. Einige gehen sogar weiter und wollen die 40-Stunden-Woche.

Ohne Druck
Während viele Befürworter ein Opting-out (das im Rahmen einer Betriebsvereinbarung bzw. durch individuelle Zustimmung längere Arbeitszeiten zulässt) grundlegend ablehnen, betonen viele Zweifler, dass sie sich ein Opting-out nur dann vorstellen können, wenn es keinen Druck durch den Dienstgeber gibt sowie ein kurzfristiger Widerruf möglich ist.

Dass für die Umsetzung mehr Personal notwendig sein wird, ist eine wichtige Anmerkung aus allen Gruppen. Forderung an die Ärztekammer: Entschieden für die Umsetzung eintreten und gut verhandeln.

Für Ärztekammerpräsident Herwig Lindner ist der Auftrag klar: „Die EU-Arbeitszeitrichtlinie muss unverzüglich auch in Österreich umgesetzt werden.“ Zum (befürchteten) Mehraufwand: „Der Personalbedarf wird längst nicht so hoch ausfallen wie die KAGes es verbreitet – und in international konkurrenzfähige Ärztegrundgehälter zu investieren, ist angesichts des Ärztemangels ein Gebot der Stunde.“

Auf den Punkt bringt es der Obmann der Angestellten Ärzte, Vizepräsident Martin Wehrschütz: „In marktkonforme Grundgehälter und Patientensicherheit zu investieren, ist jedenfalls besser, als laufend Millionenstrafen an die EU zu bezahlen.“

 

Fotocredit: Schiffer




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