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AERZTE Steiermark 10/2021

 

OEGGG-Stellungnahme: Bei Kinderwunsch Impfung

„Frauen (sowie deren Partner*innen) mit aktuellem Kinderwunsch bzw. in der Planungsphase einer Schwangerschaft ist die Impfung eindeutig zu empfehlen“, sagt die Österreichische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe.

Empfehlung für Frauen mit aktuellem Kinderwunsch/Planung einer Schwangerschaft bezüglich COVID-19-
Impfung basierend auf den derzeitig international verfügbaren Daten/Stellungnahmen von Fachgesellschaften:

Frauen (sowie deren Partner*innen) mit aktuellem Kinderwunsch bzw. in der Planungsphase einer Schwangerschaft ist die Impfung eindeutig zu empfehlen. Optimalerweise wird der vollständige Impfzyklus (Abschluss der 2. Teilimpfung) vor Beginn einer eventuell nötigen Kinderwunschbehandlung absolviert. Es gibt keinen Mindestabstand, der zwischen einer erfolgten COVID-19-Impfung und der Planung einer Schwangerschaft einzuhalten ist. Bezüglich des Beginns eines Behandlungszyklus im Rahmen einer künstlichen Befruchtung in Relation zum Impfzeitpunkt gibt es international derzeit keine klar erwiesenen Positionen. Laut einem Statement der ESHRE wird ein Zuwarten von ein paar Tagen nach Impfung zum Beginn einer ART-Behandlung (ovarielle Stimulation, Spermiengewinnung, Embryotransfer etc.) als wahrscheinlich günstig bewertet, um die allgemeine Immunreaktion abzuwarten. Ebenso günstig ist die die Optimierung des Zeitpunktes eines geplanten Transfers mittels Oozyten- oder Embryofreezing auf ein paar Tage nach der Impfung. Weiters darf nach schweren Impfreaktionen (z. B. allergische Reaktion) nicht unmittelbar mit der Kinderwunschbehandlung begonnen werden, bis die diesbezügliche medizinische Betreuung beendet ist.

Bezüglich der Art des Impfstoffes für Frauen mit aktuellem Kinderwunsch kommt derzeit in Österreich hauptsächlich einer der beiden zur Verfügung stehenden mRNA-Impfstoffe zur Anwendung, weil hierzu bis dato am meisten Daten vorliegen. Auf Basis von prä-klinischen Daten (Daten aus Developmental and Reproductive Toxicity – DART – Studien) gibt es derzeit keinen Hinweis, dass die mRNA-COVID-19-Impfung eine negative Auswirkung auf die weibliche Fertilität haben könnte. Aber es gibt nun auch erste klinische Studiendaten am Menschen: In einer Studie mit 143 Frauen, welche in drei Gruppen aufgeteilt wurden (35 Frauen nach Impfung, 20 Frauen nach Infektion mit COVID-19 und 88 Frauen als Kontrollgruppe) gab es nach IVF-Behandlung mittels frozen-embryo-transfer keinen Unterschied in der Embryoeinnistung sowie den klinischen Frühschwangerschaftsraten.

Eine weitere Studie an 36 Paaren, welche eine IVF-Behandlung nach erfolgter mRNA-Impfung durchliefen, zeigte, dass sich kein negativer Effekt auf die ovarielle Reserve oder die Embryoqualität ergab.

Es gibt auch keinerlei Hinweis auf negative Auswirkungen der COVID-19-Impfung auf die männliche Fertilität, hier bezogen auf Spermiencharakteristika – dies wurde kürzlich anhand einer Studie an 45 gesunden Männern nach der Impfung mit einem mRNA-Impfstoff gezeigt.

Die gesamte „Stellungnahme der OEGGG zum Thema COVID-19-Impfung für Frauen mit Kinderwunsch, Schwangere und stillende Frauen“ gibt es unter: www.oeggg.at/leitlinien-stellungnahmen/covid-19-sars-cov-2/

 

Foto: Adobe Stock

Symbolbild 1
 



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