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Gold für den Kinderarzt

Für seine Verdienste im Kampf gegen Kinderinfektionen wurde der steirische Impfdoyen und langjährige Impfreferent Prof. Diether Spork nun mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Ärztekammer Steiermark ausgezeichnet.
Ein Herzenswunsch von Spork ist es, die Ausrottung der Masern zu erleben.

U. Jungmeier-Scholz

„Eigentlich habe ich nichts angestrebt; es ist mir alles nur passiert.“ Aus diesem Blickwinkel betrachtet Professor Dr. Diether Spork rückblickend sein ärztliches Lebenswerk, für das er im Jahr 2000 den Berufstitel eines Professors und kürzlich das Goldene Ehrenzeichen der Ärztekammer Steiermark verliehen bekommen hat.

Spork wurde 1936 als Sohn eines Allgemeinmediziners, der am Stadtrand von Graz praktizierte, geboren. Um seinen Vater ein wenig zu provozieren, nannte er in den letzten Jahren als Gymnasiast gerne „Bauer“ als Berufswunsch, weil ihm die kleine Landwirtschaft seines Stiefgroßvaters in der Nachkriegszeit ein wenig wie das Schlaraffenland erschien. Nach der Matura begann er jedoch sofort mit dem Medizinstudium in Graz und wurde Anfang 1961 zum Doktor der gesamten Heilkunde promoviert. Sein anfängliches Bestreben, Psychiater zu werden, weckte erneut den väterlichen Widerstand. „Er hat die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Und heute verstehe ich ihn“, erzählt Spork. Der zweite Wunsch war, Internist zu werden. Es gelang ihm sogar, nach der Turnusausbildung in chirurgischen Stationen, im Kreißsaal, auf der Kinderinfektionsabteilung und der Dermatologie, einen Ausbildungsplatz an der II. Medizinischen Abteilung des Grazer Klinikums zu erhalten.

Doch Anfang 1965 wechselte er in die Kinderinfektionsabteilung, aus sehr persönlichen Gründen. „Als mein erstes Kind zur Welt kam, gab es auf der Gebärstation noch keinen Kinderarzt. Als bei meinem Sohn gleich nach der Geburt Krämpfe auftraten, war es ein Arzt von der Kinder­infektionsabteilung, der sich aufgrund der örtlichen Nähe als Erster um ihn kümmern konnte.“
Diether Spork kannte den Kollegen bereits aus seiner Turnuszeit auf der Kinderinfektion und fühlte sich gut betreut – und er wollte ab sofort mehr über Kinderheilkunde wissen. Der Sohn hat sich wunderbar entwickelt – er wurde wie seine drei Geschwister Akademiker –, aber die Sorgen bleiben für den Vater unvergessen.

 

Von 200 auf 20 Betten

Spork absolvierte seine Facharztausbildung überwiegend an der Kinderinfektionsabteilung und wurde danach als Landesarzt dort angestellt. In dieser Zeit erlebte er enorme Fortschritte: Zunächst war die Abteilung isoliert von den übrigen Kinderstationen – dort, wo sich jetzt die HNO des Klinikums befindet – mit sechs Stationen und 200 Betten. „Allein zwei bis drei Scharlachstationen, je nach Bedarf.“ Drei Faktoren haben den Bedarf drastisch gesenkt: die zunehmende Hygiene, Antibiotika zur Scharlachbehandlung und – Sporks Spezialgebiet – die Impfungen. Als die Kinderinfektionsabteilung 1999 in die Kinderklinik integriert wurde, bekam sie gerade einmal 20 Betten, dafür mit speziellen Isoliermöglichkeiten.
Bis heute engagiert sich Spork in der Impfaufklärung, vor allem über die Wissenschaftliche Akademie für Vorsorgemedizin. Zehntausende Eltern und Ärzte haben seine Impfbroschüre gelesen.
Einen Herzenswunsch als Arzt hat er: „Es wäre sehr schön, noch die Ausrottung der Masern zu erleben …“

 

Foto: Schiffer




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