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herz.leben: Antwort auf weltweites Problem

Hypertonie, „der stille Killer“, fordert weltweit die Public Health-Experten heraus. Die steirische Antwort ist das Schulungsprogramm „herz.leben“. Die Erfolge sind messbar, Es geht aber darum, (wieder) eine größere Breite zu erreichen.

„Bluthochdruck ist weltweit ein Public Health-Thema“, heißt es in der 2013 erschienen Hypertonie-Broschüre mit dem düsteren Untertitel „silent killer, global public health crisis“. Eine ebenfalls in der Broschüre veröffentlichte Grafik zeigt die Dramatik: Während bekannte „Killer“ wie HIV/Aids, Malaria, Tuberkulose, chronische Atemwegserkrankungen und Kindersterblichkeit im Sinken sind, werden kardiovaskuläre Erkrankungen und (auf geringerem Niveau) Krebs sowie Diabetes weiter ansteigen.

2030 wird fast ein Viertel aller Todesfälle durch nicht-übertragbare Krankheiten auf ein kardiovaskuläres Geschehen zurückzuführen sein. Die steirische Antwort auf das globale Phänomen heißt „herz.leben“.

„Es wurde in klinischen Studien nachgewiesen, dass die Blutdruckschulung den Blutdruck in etwa im selben Maße reduziert, wie ein blutdrucksenkendes Medikament“, sagt der WHO-Experte Ivo Rakovac, der auch das steirische Projekt kennt. Eine Studie über „herz.leben“ kommt zu einem klaren Ergebnis:

“This structured educational program showed its ability to improve intermediate outcomes in hypertensive patients. Better blood pressure control and significant reduction of the individual cardiovascular risk profile were achieved. A broad implementation of the program in the management of hypertension seems justified.”

Damit folgt “herz.leben” der strategischen WHO-Empfehlung an die Gesundheitspolitik:

“Hypertension can only be effectively addressed in the context of systems strengthening across all components of the health system: governance, financing, information, human resources, service delivery and access to inexpensive good quality generic medicines and basic technologies. Governments must ensure that all people have equitable access to the preventive, curative and rehabilitative health services they need to prevent them developing hypertension and its complications.”

Integrierte Programme sind die Zauberformel: Diagnostik und Reduktion der Risikofaktoren müssen Hand in Hand gehen.

Aber: Der quantitative Erfolg von herz.leben hatte seinen Höhepunkt in den Jahren 2009/2010. Organisatorische Faktoren dürften wohl die Hauptursache für die Stagnation sein. Wobei die Steiermark mit diesen Problemen nicht allein ist. Auch in Bayern zeigen sich ähnliche Phänomene: „Die Auswertung der bayrischen DMP-Daten zeigt, dass Hypertonieschulungen seltener wahrgenommen werden als Diabetes-spezifische Schulungen“, heißt es in einem im KVB-Forum 1-2/2012 veröffentlichten Artikel. Die Autoren weisen auch auf erhebliche regionale Unterschiede hin. Was in einem (bayrischen) Landkreis sehr gut angenommen wird, findet im anderen kaum Resonanz.

Der Mangel an Konsistenz war in den letzten Jahren auch in der Steiermark festzustellen. Es ist also hoch an der Zeit, dem Programm wieder neue Impulse zu geben. Dafür scheint mittlerweile auch die Bereitschaft da zu sein. Es geht darum, an die die Resonanz in den Jahren 2009/2010 nicht nur anzuschließen, sondern diese möglichst noch zu übertreffen.

Rakovac: „… auch in anderen Ländern ist die Teilnahme an Hypertonieschulung relativ gering, wobei die Bezahlung der Schulung in der Steiermark relativ gut ist, vergleichen mit Deutschland …“

Quellen:
Effects of a multifaceted educational program on blood pressure and cardiovascular risk in hypertensive patients: the Austrian herz.leben project.
Perl S., Riegelnik V., Mrak P., Ederer H., Rakovac I., Beck P., Kraler E., Stoff I., Winklehner S., Klima G., Pieske BM., Pieber TR., Zweiker R.

A global brief on Hypertension - Silent killer, global public health crisis (World Health Day 2013/WHO)

Patientenschulung bei Hypertonie (in KVB-Forum 1-2/2012)

Symbolbild 1
 



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