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2,1 und tschüss?

Die Honorarverhandlungen mit der GKK werden sich auch in diesem Jahr schwierig gestalten. Wenn sich nichts bewegt, kommt wohl die Honorarautomatik zur Anwendung, die deutlich über der Inflationsrate liegt.

Seit Jahren gibt es kaum Bewegung in den Vertragsverhandlungen mit der GKK. Statt echter Gestaltung und Neuausrichtung, die in einer sich verändernden Gesundheitslandschaft dringend notwendig wäre, werden weitgehend nur die bestehenden Strukturen fortgeschrieben. Nur punktuell kommt es zu Reformschritten.

 

Barrieren

Der Grund: Eher ideologische als ökonomische Barrieren erweisen sich als schwer überwindbare Hindernisse. Dazu gehören die Labortarife und auch die radiologischen Leistungen, ebenso die Einbeziehung der Wahlärzte in die Grundversorgung. Hier will die GKK Kürzungen oder zumindest keine Steigerungen – und selbst dort, wo es im Sinn der Grundversorgung wichtig wäre (wie etwa bei der Diabetikerschulung im Rahmen des DMP) keine Integration der Wahlärztinnen und Wahlärzte – im Gegensatz zu anderen Bundesländern.
Überzeugende finanzielle Argumente gibt es dafür nicht. Seit 2009 erzielt die steirische GKK jeweils Überschüsse, alte Schulden sind abgebaut, das Vermögen wächst.

Der Wunsch nach „Stärkung der Hausärzte“, wie ihn GKK-Generaldirektorin Andrea Hirschenberger erst kürzlich wieder bei einem Referat beim Med&Care-Kongress in Graz apostrophiert hat, bleibt ohne Folgen. Im Gegenteil: Der Anteil für kassenärztliche Leistungen am Gesamtbudget der GKK sinkt. Vor zehn Jahren waren es noch fast 16 Prozent, im letzten Jahr waren es kaum mehr als 13 Prozent. Die Zahl der Versicherten pro Vertragsärztin/Vertragsarzt steigt. Das heißt, GKK-Versicherte bekommen weniger um ihren Versicherungsbeitrag.

 

Trotzdem

Ein paar Dinge gehen trotzdem: Die Nachfolgepraxis (sie fördert die Kontinuität der Versorgung) ist ein Beispiel, die Betreuung von Substitutionspatienten wird ab 1. Jänner 2015 eine Leistung (siehe Seite 17), für Mono-Neurologen gibt es nun endlich einen Leistungskatalog (Seite 44).

Aber Grundlegendes bleibt in der Schwebe: Der Leistungskatalog insgesamt ist seit vielen Jahren praktisch unverändert, obwohl sich GKK und Ärztekammer darüber einig sind, dass er zu modernisieren wäre. Der Gruppenpraxisvertrag liegt zwar als Entwurf längst vor, ist aber immer noch nicht beschlossen.
Kurienobmann Vizepräsident Jörg Garzarolli: „Solange der GKK die Ideologie im Weg steht, wird sich nur wenig bewegen. Wir sind nicht nur bereit dazu, wir wollen es.“

Ein Exit-Szenario gibt es jedoch: Die Honorarautomatik liegt mit 2,1 Prozent klar über der Inflation. Kommt sie aber zum Tragen, werden einfach alle Honorare gleichmäßig erhöht. Gesundheitspolitische Impulse schauen aber anders aus.

 

Fotocredit: Ärztekammer/Schiffer

 



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