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AERZTE Steiermark 03/2024

 

Vom Kleinkind bis ins hohe Alter

Seit mittlerweile neun Monaten führt Florian Trinkl nun als Hausarzt in Pölfingbrunn – einer Marktgemeinde im Bezirk Deutschlandsberg – seine allgemeinmedizinische Praxis. Und weil er auch in diesem malerischen Flecken lebt, trifft die Bezeichnung Hausarzt wohl mehr als zu: Trinkl ist gerade dabei, sein Wohnhaus, das direkt neben der Ordination liegt, kernzusanieren.

Nicht zu unterschätzen

Die meisten Patient:innen kennt der geborene Pölfingbrunner seit langem – als Patient:innen kennt er sie jedenfalls seit der Lehrpraxiszeit und einem Jahr Übergabepraxis bei seinem Vater Gottfried Trinkl, der nunmehr als Vertreter seines Sohnes wirkt. „Ich habe sehr viel bei ihm gelernt – und ohne das Jahr in der Übergabepraxis hätte ich mich wohl nicht drübergetraut, eine Ordination zu übernehmen“, erzählt Trinkl. „Ich wusste also schon, dass viel Arbeit auf mich zukommt, aber ich muss trotzdem sagen: Die Bürokratie und die wirtschaftlichen Aspekte sind echt nicht zu unterschätzen.“ Trinkl wusste schon immer, dass er nicht auf Dauer in einem Spital arbeiten möchte – allerdings dachte er ur­sprüng­lich eher an die Fächer Psychiatrie oder Interne Medizin. Dass es dann doch die Allgemeinmedizin geworden ist, hat damit zu tun, dass „ich in der Lehrpraxis begriffen habe, dass es einem als Hausarzt ganz sicher nie fad werden wird: Es gibt – finde ich – kein abwechslungsreicheres Feld in der Medizin“, schwärmt Trinkl. „Dazu kommt: Als Hausarzt sehe ich die Leute – vom Kleinkind bis ins hohe Alter – wieder. Sie kommen ja immer wieder zu mir. Und das ist das Schöne.“ Trinkl lebt zwar direkt neben der Ordination, „aber es ist nicht so, dass die Leute ununterbrochen in der Nacht oder Wochenends anläuten würden – das ist in den letzten Jahren deutlich besser geworden.“

Trinkl ist auch Gemeinde- sowie Feuerwehrarzt der FF Pölfing-Brunn, in der er zudem als Atemschutzträger und im Ausschuss tätig ist und er hat die Diplome Geriatrie, Palliativmedizin und Notfallmedizin absolviert. „Das Notarzt-Diplom ist am Land ganz einfach eine Notwendigkeit, aber das Geriatriediplom würde ich eigentlich auch allen Kolleg:innen empfehlen. Auch wenn es aufwändig ist, weil wir dieses Wissen in unserer stark alternden Gesellschaft echt brauchen.“ Was die Vereinbarkeit von Beruf und Familie anlangt, ist Trinkls Befund ziemlich nüchtern: „Ich lebe in einer Partnerschaft und wir haben noch keine Kinder – dies wäre aktuell mit Haussanierung und Ordination auch recht schwierig“, so der 31-jährige Trinkl.


Austausch wäre wichtig

„Was mir sehr gut gefällt, ist, dass man die Wertschätzung der Patient:innen direkt mitbekommt, dass man als Hausarzt die erste Anlaufstelle ist und auch die Kontinuität der Behandlung mag ich sehr“, so der überzeugte Allgemeinmediziner. „Was aber schon auch herausfordernd ist, ist dieses Arbeiten als Einzelkämpfer. Damit meine ich gar nicht die medizinische Seite, sondern den Austausch mit anderen Kolleg:innen, wie es uns als Ärztinnen und Ärzte so geht. Eine Art Balint-Gruppe oder eine Community, mit der man sich jenseits von Kongressen oder Fortbildungen austauschen kann, das wäre eine feine Sache.“

Symbolbild 1
 



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