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Medikamente-Alarm für betagte Menschen!

Geriatrische Patienten in Österreich nehmen im Durschnitt acht Medikamente. Womit laut Welt-Gesundheitsorganisation (WHO) eine gefährliche Grenze überschritten ist, denn ab sechs Arzneimitteln spricht man von Polypharmazie – die schwerwiegende Folgen haben kann. Im Rahmen der Dialog-Serie im Haus der Medizin in Graz rief Ärztekammer-Präsident Wolfgang Routil dazu auf, diesem brisanten Thema mehr Beachtung zu schenken.

Polypharmazie ist speziell für betagte Menschen ein teilweise stark unterschätzter Risikofaktor. Die Menge von Medikamenten sorgt nicht selten für schwer vorhersehbare  Wechselwirkungen und  mit der Zahl an geschluckten Pillen steigen auch exponentiell die Nebenwirkungen an.Regina Roller Wirnsberger, Universitätsprofessorin für Geriatrie und kompetenzorientierte Curriculumsentwicklung an der Med Uni Graz, wartete nicht nur mit alarmierenden Fakten zu Polypharmazie auf, sie zeichnete als Hauptreferentin des Abends auch das  Bild eines Systems, das derzeit weit und breit nicht in der Lage ist, dieses Problem in den Griff zu bekommen. Darüber hinaus beklagte Roller-Wirnsberger das Fehlen eines soliden Erfahrungsfundamentes durch entsprechende Studien zum Thema. Immerhin setzt die Ärztekammer nun eine konkrete Maßnahme: Experten haben eine Liste mit inadäquaten Arzneimitteln für ältere Patientinnen und Patienten erstellt, die ab sofort veröffentlicht wird.
Medizinalrat Jörg Garzarolli, Ärztekammer-Vizepräsident und Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte in der Steiermark, sprach am Podium von fehlender Kommunikation des gesamten Gesundheitssystems in Sachen Medikamentenverschreibung. Und er ist überzeugt, dass nur der Hausarzt durch seine Nähe zum Patienten den so wichtigen Überblick bewahren könne. Gerhard Kobinger, Präsident der Apotheker Steiermark, plädierte in seinem Statement zur Polypharmazie für einen besseren Draht zwischen Apotheke und Hausarzt, damit in Problemfällen zum Wohle des Patienten rasch reagiert werden kann. Martin Spatz, Geschäftsführer von Ratiopharm Österreich, äußerte sich optimistisch, dass die Pharmaindustrie dem Thema in Zukunft auch mehr Forschungs-Interesse widmen werde.

 

Ärztekammer Steiermark / Schiffer

v.l.n.r.: Dr. Martin Spatz, MBA, Geschäftsführer Ratiopharm Österreich, Dr. Gerhard Kobinger, Präsident der Apothekerkammer Steiermark, Univ.Prof. Dr. Regina Roller-Wirsnberger, MME, Universitätsprofessorin für Geriatrie und kompetenzorientierte Curriculumsentwicklung
der Medizinischen Universität Graz, MR Dr. Jörg Garzarolli, Vizepräsident und Kurienobmann Niedergelassene Ärzte
 




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