27.10.2025
Steirische Ärzteschaft: Versorgungssicherheit statt Honorarobergrenzen – Wartezeiten das eigentliche Problem
Die aktuellen Forderungen nach einer Obergrenze für Wahlarzthonorare gehen am eigentlichen Versorgungsproblem vorbei: Es gibt keine nennenswerten Beschwerden zu Honoraren, sondern massive Rückmeldungen zu langen Wartezeiten im Kassensystem. Für eine funktionierende Versorgung brauchen Patientinnen und Patienten ausreichend Kassenärzte, nicht pauschale Begrenzungen.
In der öffentlichen Diskussion um angeblich überhöhte Wahlarzthonorare stellt die steirische Ärzteschaft klar: Im Bundesland Steiermark gibt es aktuell keine relevanten Beschwerden zu Wahlarzthonoraren. „Die gesundheitspolitische Herausforderung in der Steiermark liegen in den langen Wartezeiten auf kassenärztliche Termine im fachärztlichen Bereich. Die ÖGK muss endlich neue Kassenarztstellen schaffen, damit Patientinnen und Patienten rechtzeitig behandelt werden können“, erklärt der Präsident der Ärztekammer für Steiermark, Dr. Michael Sacherer.
Vielmehr liegt die Ursache für viele Wahlarzt-Kontakte darin, dass Patientinnen und Patienten aufgrund fehlender Kassenarztstellen auf privatärztliche Versorgung ausweichen müssen. „Wir brauchen keine Obergrenze für Wahlarzthonorare, sondern eine realitätsnahe Anpassung der Kassentarife. Die aktuelle Tarifbasis ist zu niedrig und spiegelt die medizinische Realität nicht wider“, betont auch Dr. Gudrun Zweiker, Kurienobmann-Stellvertreterin der Kurie Niedergelassene Ärzte.
Abschließend ruft man alle Gesundheitspartner, die Sozialversicherung und die Politik zu konstruktiver Zusammenarbeit und zu echten strukturellen Reformen auf: „Nur gemeinsam lassen sich Versorgungsengpässe lösen. Pauschale Verdächtigungen helfen niemandem weiter“, sagt Dr. Michael Sacherer.
Die steirische Ärzteschaft bleibt entschlossen, den Fokus im Sinne der Patientinnen und Patienten auf Versorgungssicherheit und ausreichende ärztliche Kapazitäten zu legen.