04.09.2025
Ambulanz-Überlastungen: 1450 braucht eine Neuausrichtung
Die steirische Ärzteschaft begrüßt die Weiterentwicklung der 1450-Hotline, fordert jedoch dringend eine gezielte Steuerung der Patientinnen und Patienten zu den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten.
Die steirischen Ärztinnen und Ärzte sehen in der Weiterentwicklung von 1450 eine große Chance, die medizinische Versorgung im Interesse der Patientinnen und Patienten zu verbessern. Der Erfolg steht und fällt jedoch mit der konkreten Ausgestaltung der Lenkungsfunktion: „Wir sehen und spüren es tagtäglich in den Spitälern und Ambulanzen, dass wir uns um Patientinnen und Patienten kümmern, die tatsächlich bei den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten besser aufgehoben wären. Viele Patientinnen und Patienten beschweren sich nach einem Anruf bei 1450 zurecht. Sie werden an offenen Ordinationen vorbei ins Spital geschickt. Das führt zu unnötig langen Wartezeiten für die Patientinnen und Patienten.“, erklärt Gerhard Posch, Vizepräsident und Obmann der Kurie Angestellte Ärzte.
Präsident Michael Sacherer legt den Fokus auf den systemischen Aspekt und die Zukunft der Versorgung: „Es ist jetzt der richtige Zeitpunkt, das Instrument 1450 auszugestalten. Bagatellerkrankungen haben in der Spitalsambulanz nichts verloren. Solche Fehlleitungen sind ein no go – sie belasten das Personal und verlängern Wartezeiten. Eine intelligente Steuerung entlastet die Ambulanzen, schützt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und bringt Patientinnen und Patienten schneller zur richtigen Behandlung. Und eines ist auch klar: die richtige Patientenlenkung spart Geld im Gesundheitswesen!“
Die steirischen Ärztinnen und Ärzte fordern daher, dass die Hotline 1450 künftig eine echte Lenkungsfunktion übernimmt und Patientinnen und Patienten gezielt an die richtige Stelle im Gesundheitssystem bringt.
Posch und Sacherer stellen klar: „Es geht darum, die Ambulanzen zu entlasten und dafür zu sorgen, dass Patientinnen und Patienten wohnortnah und bestmöglich von ihrer Ärztin/ihrem Arzt behandelt werden.“