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22. Mai 2020

KAGes

Ärztekammer warnt vor Willkür bei Ärztediensten: Rasche Rückkehr zur Normalität muss umfassend sein

Ärztekammerpräsident Herwig Lindner und Spitalsärztesprecher Ärztekammer-Vizepräsident Eiko Meister warnten vor teilweiser Weiterführung der 12-Stunden-Schichten im Notfallmodus: Diese sei auf längere Zeit „unzumutbar und überflüssig“ sowie rechtlich bedenklich.

Normalität soll es in Erstaufnahmen der Landeskrankenhäuser offenbar noch lange nicht geben. Stattdessen ist ein kompliziertes „Mischdienstsystem“ möglich, das Ar-beitszeiten von 12 Stunden pro Tag vorsieht. Spitalsärztesprecher und Ärztekammer-Vizepräsident Eiko Meister spricht von „Gefahr der Ausbeutung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“ und einem „überflüssigen Notfallbetrieb“. Er fordert eine „rasche Rückkehr zur Normalität für die Ärztinnen und Ärzte genauso wie für die Patientinnen und Patienten“. Der steirische Ärztekammerpräsident Herwig Lindner wies darauf hin, dass eine nur teilweise Rückkehr zur Normalität nicht geben könne: „Entweder die Normalität gilt für alle oder für niemanden.“

Im COVID-19-Notfallmodus gab es vielfach den so genannten Wechseldienst mit langen Schichten. Der wurde von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch akzeptiert. Nun soll aber dieses System in Teilen der Erstaufnahmen weitergeführt werden – und das auf längere Zeit. Das bedeutet, dass Ärztinnen und Ärzte, die solche Dienste machen müssen, ihre Familien kaum sehen können. Für Meister ist das „unzumutbar und unnotwendig“, da die Zahl der COVID-19-Fälle – glücklicherweise – stark zurückgegangen sei. Außerdem würden überlange Dienstzeiten, wie man aus der Vergangenheit in Österreich und aus anderen Ländern wisse, die Qualität der Betreuung von Patientinnen und Patienten verschlechtern. „Es geht um den Schutz der Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“ betonte auch Lindner.

Meister wies auch darauf hin, dass die COVID-19-Notfallvereinbarung, die solche Sonderregelungen erlaube, für Bedienstete der Medizinischen Universität mit Ende Juni auslaufe, im Bereich der KAGes aber noch bis Jahresende möglich bleibe. Diese unterschiedliche Behandlung würde „für großen Unmut sorgen und das Bemühen, Normalität für alle herzustellen, unterlaufen“.

 




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