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12. Februar 2020

Planung des Gesundheitsfonds

Ärztekammer: Primärversorgungseinheiten nicht als Vorwand für Kürzungen missbrauchen

Starke Unterschiede zwischen den Regionen – Bezirk Liezen in allen Rechenmodellen der Planer am schlechtesten versorgt.

Der Gesundheitsfonds hat die teils massiven Kürzungen der allgemeinmedizinischen Kassenstellen mit einer höheren Versorgungswirksamkeit von so genannten Primärversorgungseinheiten, also Zentren, begründet. Für den Obmann der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, Ärztekammer-Vizepräsident Norbert Meindl, ist das eine gefährliche Argumentation: „Der Gesundheitsfonds darf Primärversorgungseinheiten nicht als Vorwand für Kürzungen missbrauchen“, warnte Meindl.

„Wir begrüßen die verbesserte Möglichkeit der Teamarbeit ausdrücklich – wenn sie aber dafür herhalten muss, um eine Schwächung der lokalen allgemeinmedizinischen Versorgung zu begründen, ist das der Bevölkerung nicht zumutbar“, so der Ärztesprecher weiter.

Für die Behauptung des Gesundheitsfonds, dass Ärztinnen und Ärzte in Zentren eine höhere Versorgungswirksamkeit entwickelten, gäbe es auch keinerlei wissenschaftliche Beweise. „Eine höhere Versorgungswirksamkeit entsteht nur durch erheblich mehr Arbeitsstunden, das ist aber den Ärztinnen und Ärzten unzumutbar und für die Zentren auch nicht vorgesehen“, legte sich Meindl fest.

Er warnte auch davor, Angehörige andere Gesundheitsberufe als „kostensparenden Ersatz für Ärztinnen und Ärzte zu verwenden“. Zudem würden ja auch Ärztinnen und Ärzte in Einzelpraxen bereits jetzt mit Physiotherapie oder Pflege gut zusammenarbeiten, nur in anderen Organisationsformen.


Bezirk Liezen immer am schlechtesten versorgt – „Versprechen einhalten“

In allen Rechenmodellen gäbe es zudem erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Regionen, erläuterte Meindl: Und in allen Varianten sei der Bezirk Liezen von allen steirischen Planungsregionen mit Ausnahme von Graz mit dem breiten fachärztlichen und Ambulanz-Angebot sowie den kurzen Verkehrswegen immer am schlechtesten versorgt. Wenn die Planer den Menschen im Bezirk Liezen eine Stärkung der extramuralen Versorgung als Ausgleich für die Spitalskonzentration an einem Standort mit 130 vollstationären Betten weniger versprechen, müssen sie dieses Versprechen auch einhalten“, verlangte Meindl.




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