2.09.2025
Telemedizin: Steiermarks Ärzt:innen setzen auf etablierte und bewährte Telemedizinmethoden und Partnerschaft mit der ÖGK
Anlässlich des jüngsten Urteils zur Ausschreibung telemedizinischer Leistungen durch die ÖGK betont die steirische Ärzteschaft ihre Bedenken: In der Steiermark funktioniert Telemedizin seit Jahren bereits, neue Parallelstrukturen gefährden eine integrierte, persönliche Versorgung. Die Ärztekammer begrüßt das aktuelle Urteil des Bundesverwaltungsgerichtshofes als Chance zur Weiterentwicklung, die nun gemeinsam genutzt werden kann.
Mit dem klaren Urteil gegen die bundesweite Ausschreibung der telemedizinischen Versorgung wurde eine entscheidende Bestätigung für den Weg der steirischen Ärzteschaft geliefert. „Telemedizin ist längst im Alltag der steirischen Ärztinnen und Ärzte integriert – über 123.000 im Jahr 2023 erbrachte digitale Behandlungen jährlich sprechen für sich. Wir stehen zur Digitalisierung, aber wir treten gegen künstlich aufgebaute Parallelstrukturen auf. Die digitale Versorgung darf kein Selbstzweck sein – sie muss immer an den Bedürfnissen der Menschen orientiert bleiben und das persönliche Vertrauensverhältnis schützen“, so Dr. Michael Sacherer, Präsident der Ärztekammer für Steiermark. Das Herzstück jeder telemedizinischen Innovation müsse die gewachsene, vertrauensvolle Beziehung zwischen Patient und Hausärztin/Hausarzt sein.
Die Ärztekammer Steiermark hatte wiederholt kritisiert, dass die zentrale Ausschreibung der ÖGK an sinnvollen und etablierten Strukturen vorbei neue, teure und ineffiziente Doppelgleisigkeiten erzeugt hätte. Nur gemeinsam mit allen Akteuren im Gesundheitswesen könne Telemedizin weiterentwickelt werden: „Das Ziel war und ist ein gemeinsamer Modernisierungsschub mit und nicht gegen die erfahrenen Ärztinnen und Ärzte im Land. Die erprobten Versorgungsabläufe und Hausarztmodelle müssen das Fundament weiterer Entwicklungen bleiben. Telemedizin gehört eingebettet in das steirische Hausarztmodell, nicht auf die grüne Wiese einer anonymen Zentrale“, betont Prof. Dr. Dietmar Bayer, Vizepräsident und Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte.
Die steirische Ärzteschaft streckt der ÖGK die Hand aus, um gemeinsam auf Bestehendem aufzubauen und Digitalisierung zum Nutzen aller sicher zu gestalten.