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Das Großprojekt ist auf Schiene

Ende Oktober 2013 wurde das gemeinsame Projekt „Lebensphasenorientiertes Attraktivitätsmodell für den ärztlichen Bereich“ der KAGes, der MUG und der Ärztekammer gestartet. Bisher wurden schon weit mehr als 2.000 Personenstunden investiert. Erste Zwischenergebnisse aus acht Projektgruppen liegen bereits vor.


Von Daniel Wabnegg

In den ersten Monaten ist bereits viel geschehen. In den acht Teilprojekten fanden insgesamt bereits 19 Treffen statt. Weit über 70 Personen arbeiten mit. Mehr als 2.000 Personenstunden stecken jetzt schon im Projekt. Allein von der Ärztekammer sind insgesamt zwölf Personen in den Projektgruppen vertreten, darunter Kurienobmann Martin Wehrschütz, sein Stellvertreter Karlheinz Kornhäusl, Sektionsobmann David Windisch, die Präsidialreferenten Dietmar Bayer und Eiko Meister sowie Marlene Grillitsch, Johannes Heidinger, Heiko Renner und Florian Eisner. In der Programmsteuerung sind neben Kurienobmann Wehrschütz auch Präsident Herwig Lindner und Kammeramtsdirektor Johannes Greimel vertreten.

Bei der Auswahl der Vertreterinnen und Vertreter der Ärztekammer wurde insbesondere darauf Bedacht genommen, dass es sich bei den Nominierten um MitarbeiterInnen der KAGes bzw. der MUG handelt und alle ärztlichen Berufsgruppen in diesem Team vertreten sind, wodurch die Anliegen aller betroffenen Mitglieder durch Kolleginnen und Kollegen aus dem gleichen Arbeitsumfeld präsentiert werden.
 

Das ist der Zwischenstand in den acht Teilprojekten:

1. Verbesserung der Ausbildungsqualität im Turnus zum Arzt für Allgemeinmedizin
Die bereits vor der offiziellen Präsentation des Programms gestartete Projektgruppe hat sich die qualitative Verbesserung der Ausbildung zum Allgemeinmediziner also des sogenannten „KAGes Turnus“ als Ziel gesetzt. Neben der Umsetzung des Turnusärztetätigkeitsprofils bzw. des mitverantwortlichen Tätigkeitsbereiches des § 15 GuKG in allen Krankenanstalten der KAGes, wodurch eine zukünftige Delegation der in § 15 GuKG genannten Tätigkeiten vom ärztlichen in den Pflegebereich ausnahmslos möglich werden soll, wird u.a. auch intensiv an einer Verbesserung der Vermittlung von Ausbildungsinhalten, des Erwerbs von Zusatzqualifikationen und einer Erweiterung des Fortbildungsurlaubs gearbeitet.

2. Verbesserung der Ausbildungsqualität im Turnus zum Facharzt
In Abstimmung mit der geplanten Ausbildungsnovelle der Österreichischen Ärztekammer für alle ärztlichen Sonderfächer sollen – ähnlich der Projektgruppe 1 – Schwerpunkte zur qualitativen Verbesserung der Ausbildung für alle Sonderfächer erarbeitet werden.

3. Entlastung der ärztlichen Tätigkeit im Spital von Organisations- und Verwaltungsaufgaben
Nach einer sich in Arbeit befindlichen Erhebung der quantitativen und qualitativen Dokumentationstätigkeiten an allen Häusern der KAGes, soll die Möglichkeit einer zukünftigen Delegierbarkeit einzelner Tätigkeiten an andere Berufsgruppen geprüft werden. Davon unabhängig wird erhoben, inwieweit die Datenerfassung ÄrztInnen/Pflege doppelgleisig ist und Synergieeffekte generiert werden können. Auch die Möglichkeit der Einführung von „OrganisationsassistentInnen“ zur Unterstützung von ÄrztInnen/Pflege wird in dieser Projektgruppe einer Prüfung unterzogen.

4. Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Im Rahmen dieser Projektgruppe sollen Wege gefunden werden, um das bestehende Angebot an familienfreundlichen Arbeitsbedingungen, wie etwa Teilzeitmöglichkeiten, Angebot bei Wiedereinstieg nach dem Karenzurlaub, Kinderbetreuungsplätze, Parkplätze und Unterstützung bei der Wohnungssuche, an den einzelnen Krankenanstalten zu verbessern und zu erweitern. Weiters sollen Lösungen für wichtige Themen im Bereich Familie, wie zum Beispiel den Verdienstausfall für Ärztinnen bei einer Schwangerschaft gefunden werden.
               
5. Arbeitsbelastung während der Journaldienste
Das aktuelle Journaldienstmodell wird auf mögliche Verbesserung geprüft und die Möglichkeit der vereinzelten Einführung anderer Dienstformen diskutiert. Unabhängig davon wird die Einführung der von der ÄK für Steiermark geforderten maximalen Journaldienstdauer von 25 Stunden geprüft.

6. Entwicklungsmöglichkeiten im ärztlichen Beruf/Führung/wertschätzender Umgang/gutes Betriebsklima
Ausgehend von den einzelnen Lebensphasen soll ein neues Karrieremodell entwickelt werden. In diesem Zusammenhang stehen u. a. die Neuregelung der Verleihung des Titels „Oberärztin/Oberarzt“ sowie neue Führungsfunktionen wie „Geschäftsführende/r Oberärztin/Oberarzt“ und „Oberärztin/Oberarzt mit med. Bereichsleitung“ zur Diskussion.

7. Gehaltssituation im ärztlichen BereichAnhand einzelner Musterkarrieren sollen Vergleiche mit der Entlohnung aller ärztlichen Berufsgruppen bei anderen Spitalsträgern in Österreich erstellt werden. Ziel aller Beteiligten ist es, KAGes und MUG nachhaltig als einen der attraktivsten und besten Arbeitgeber für Ärztinnen und Ärzte in Österreich zu positionieren. Da gerade die Entlohnung ein wesentlicher Teilaspekt dieses Vorhabens ist, soll auch in diesem Bereich eine spürbare Verbesserung für alle ÄrztInnen der KAGes und MUG erzielt werden.

8. Kommunikationskonzept
Um alle Ärztinnen und Ärzte der KAGes und der MUG, aber auch künftige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wirkungsvoll über die Ergebnisse der einzelnen Teilprojektgruppen sowie über die Einführung aller sich daraus ergebender Neuerungen informieren zu können, wird in dieser Projektgruppe ein Kommunikationskonzept entwickelt.
Gesamtziel des Projektes ist es, alle für den spitalsärztlichen Beruf relevanten Themenbereiche von A wie Arbeitszeit oder Ausbildung, bis Z wie Zusammenführung der unterschiedlichen Dienstrechte zu analysieren, Problemstellungen zu behandeln und Lösungen zu erarbeiten. Um auch die unterschiedlichen Entwicklungsstufen einer Karriere im Spital, beginnend vom Arzt in Ausbildung bis zum erfahrenen Oberarzt oder Primarius, zu berücksichtigen, sollen alle Themenbereiche zusätzlich Anhand der Bedürfnisse von angestellten Ärztinnen und Ärzten in den einzelnen Lebensphasen reflektiert werden.

Viele Ergebnisse sollen noch 2014 vorliegen. Das Gesamtprojekt soll bis zum Sommer 2015 abgeschlossen sein.

Mag. Daniel Wabnegg ist Jurist in der Kurie Angestellte Ärzte.

 

Fotocredit: Ärztekammer Steiermark

Symbolbild 1
 



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