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Ebola: Informationen zur aktuellen Lage

Informationen des Bundesministeriums für Gesundheit

19. August 2014
 



Das Gesundheitsministerium von Guinea informierte Ende März 2014 die Weltgesundheitsorganisation (WHO) über einen Ausbruch von Ebola in Guinea. Derzeit breitet sich Ebola in Westafrika nach wie vor aus. Dies geschieht vorwiegend aufgrund nicht zufriedenstellender Hygiene bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten sowie aufgrund von Begräbnisritualen. Mit Stand vom 18. August sind Guinea, Liberia, Nigeria und Sierra Leone betroffen. Wobei das Risiko einer Übertragung in Nigeria derzeit als bedeutend geringer eingestuft werden kann, im Vergleich zu den anderen drei betroffenen Staaten.

Entwarnung gab es bei einem ungeklärten Todesfall im Tiroler Unterland: eine 48-jährige Frau, die kürzlich über Deutschland aus Nigeria eingereist ist, wurde in ihrer Wohnung tot aufgefunden. Blut- und Harnproben wurden auf Ebola getestet. Das Ergebnis war wie zu erwarten negativ. Eine Ebola-Infektion wurde mit Sicherheit ausgeschlossen.

Es ist aufgrund der Angst in der Bevölkerung mit weiteren Verdachtsfällen insbesondere aus Nigeria zu rechnen, wobei betont werden muss, dass das Risiko bei Rückkehrenden aus Nigeria weiterhin als sehr gering eingestuft wird, auch wenn Rückkehrende innerhalb von 21 Tagen an unspezifischen Symptomen leiden. Die WHO versichert, dass ausnahmslos alle Personen des einzig importierten Falles unter Überwachung stehen und alle in Nigeria aufgetretenen Fälle direkten Kontakt zu dem primär importierten Fall hatten.

Die Gefahr einer Infektion für Bürgerinnen und Bürger der EU durch Reisende wird laut Risikoeinschätzung des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) als unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich eingestuft. Das österreichische Bundesministerium für Gesundheit steht seit den ersten Meldungen in stetem Kontakt mit den nationalen Gesundheitsbehörden, den relevanten Ministerien, der WHO und dem ECDC. Sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene werden laufend Informationen und Empfehlungen ausgetauscht.
WHO: Internationale Notlage des Gesundheitswesens

Das Emergency Komitee der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat zwischen am 6. und 7. August getagt und beschlossen, dass der derzeitige Ebola-Ausbruch eine "Internationale Notlage des Gesundheitswesens" darstellt. Ein solches außergewöhnliches und schwerwiegendes Ereignis bedarf einer internationalen Koordination. Es ist der größte jemals aufgetretene Ebola-Ausbruch.

Die Maßnahmen betreffen vorwiegend die betroffenen Staaten (z.B. sollte der Notstand ausgerufen werden). Darüber hinaus sollten alle betroffenen Länder ein EXIT-Screening an internationalen Flughäfen, Häfen und Grenzübergängen einführen. Jeder Reisende mit Verdacht auf eine Ebolavirus-Erkrankung sollte das Land nicht verlassen dürfen, außer es handelt sich um eine medizinische Evakuation.

Staaten, die eine Landgrenze mit einem der betroffenen Staaten haben, sollten eine genaue Abklärung von unklarem Fieber und eine qualifizierte Labordiagnostik für Ebola einführen, und sicherstellen, dass Gesundheitspersonal mit den notwendigen Hygienemaßnahmen vertraut sind. Auch sollten Notfall-Teams in der Lage sein, sowohl das Management, als auch die Ausbruchsuntersuchungen zu gewährleisten.

Für alle anderen Staaten werden folgende Maßnahmen empfohlen:

  • Es sollte kein allgemeines Reiseverbot oder ein Verbot des Handels ausgesprochen werden
  • Reisende in betroffene Länder sollten über Risiken und Präventionsmaßnahmen informiert werden
  • Länder sollten in der Lage sein Verdachtsfälle zu entdecken, abzuklären und falls erforderlich, behandeln zu können. Dies sollte für alle Personen mit unklarem Fieber aus betroffenen Gebieten möglich sein, unabhängig ob sie an internationalen Flughäfen oder anderen Grenzübergängen ankommen.
  • Die allgemeine Bevölkerung sollte über den Ausbruch und Präventionsmaßnahmen, wie das Risiko vermindert werden kann, informiert werden.
  • Länder sollten sich vorbereiten ihre Staatsbürger aus den betroffenen Gebieten evakuieren zu können.

WHO: Einsatz nicht zugelassener Arzneimittel ethisch vertretbar

Nach Einberufung der WHO tagte am 11. August eine Gruppe von Experten und Expertinnen um den Einsatz bisher nicht zugelassener Medikamente gegen Ebola zu diskutieren. Bei dem derzeitigen Ausbruch in West-Afrika handelt es sich um den schwersten jemals aufgetretenen Ebola-Ausbruch, mit einer sehr hohen Zahl an Erkrankten und einer hohen Sterblichkeitsrate.

Das Gremium kam zu dem Schluss, dass es in diesem speziellen Fall ethisch vertretbar sei, die Anwendung von nicht zugelassenen Arzneimitteln - mit derzeit nicht dokumentierter Wirksamkeit und Nebenwirkungen am Menschen - zur Behandlung und Vorbeugung der Ebolavirus-Erkrankung zu ermöglichen. Der Einsatz dieser Arzneimittel folgt im Einzelfall strengen Entscheidungskriterien und wird laufend evaluiert.
 

 

Weitere Informationen:

(18.8.2014)
 

 

 




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