AERZTE Steiermark | Februar 2023

Fotos: Schiffer, Adobe Stock Rat und D@ten : Die EDV-Kolumne Kostenlos und effizient zum IT-Sicherheitskonzept für Arztpraxen Eines der aktuellen Projekte des eHealth-Referats ist die Weiterentwicklung des ITSicherheitskonzepts. Bei diesem Serviceangebot der Bundeskurie der niedergelassenen Ärzte der Österreichischen Ärztekammer handelt es sich um einen umfassenden Online-Fragenkatalog zur Protokollierung von notwendigen Datensicherheitsmaßnahmen in Ordinationen. Ein solches Sicherheitskonzept ist für niedergelassene Ärzte gemäß §8 des Gesundheitstelematikgesetzes (GTelG) verpflichtend. Mit dem benutzerfreundlichen Online-Serviceangebot möchten wir den Kolleg:innen aktiv helfen, Kosten und wertvolle Zeit zu sparen. Das kostenlose BeantwortungsTool weist konkret auf potenzielle Angriffsflächen der digitalen Infrastruktur in Ordinationen hin und dient so der Unterstützung der IT-Sicherheitsstruktur in den Ordinationen. Das gemeinsame Ziel ist, verstärkt auf diese Möglichkeit aufmerksam machen, denn das IT-Sicherheitskonzept hilft Ärzt:innen sowie in weiterer Folge deren Mitarbeiter:innen, die technische Organisationsinfrastruktur auf mögliche Mängel zu durchleuchten. Dazu werden Maßnahmen zur Gewährleistung der Verfügbarkeit, Integrität und Vertraulichkeit von Daten sowie technische Infrastruktur abgefragt. Bei Notwendigkeit können Fragen auch direkt via Plattform an technische Dienstleister oder Netzwerkbetreuer zur Beantwortung delegiert werden. Nach Abschluss der Fragenbeantwortung wird dann auf Problemfelder hingewiesen bzw. generiert die Plattform auch automatisiert einen ausführlichen Bericht zur IT-Sicherheit in der jeweiligen Ordination. Weitere Informationen finden Sie unter: https://itsicherheitskonzept.aerztekammer.at/ Dr. Alexander Moussa ist österreichischer Referent für eHealth in Ordinationen. wirtschaft&Erfolg Walter Hoch Versäumte, nicht abgesagte Arzttermine beeinträchtigen das Procedere in der Ordination und die Gesundheit der Patient:innen – und das gar nicht selten: „Die Daten zur Nichtteilnahme variieren, Studien aus der ganzen Welt berichten jedoch übereinstimmend von Nichtteilnahmeraten zwischen 15 % und 30 % in ambulanten Gesundheitskliniken. In England werden jedes Jahr mehr als 12 Millionen Termine in von Fachärzten geleiteten Kliniken und eine ähnliche Anzahl von Terminen in Allgemeinpraxen verpasst“, berichtet https://www.tandfonline.com/ doi/full/10.2147/PPA.S93046. Damit es aber gar nicht zu einer „No-show“ bzw. einer Leerzeit kommt, steht ein Spektrum von Vorsorge-Hebeln zur Verfügung. Gekonntes Changieren bei der Terminplanung So kann der behandelnde Arzt/die behandelnde Ärztin zum Abschluss einer Untersuchung den/die Patient:in darauf hinweisen, wie wichtig und unentbehrlich der Folgetermin für die Heilung ist. Die Ordinationsassistenz verstärkt die Absprache, wenn sie auf Augenhöhe mit Patient:innen, die bereits in Behandlung sind, einen passenden Termin bzw. einen Folgetermin sucht. In jedem Fall wirkt ein Kärtchen mit Datum und Uhrzeit des nächsten Termins verbindlicher als das gesprochene Wort allein. Die Patient:innen selbst halten die Termine umso genauer ein, je öfter sie die Erfahrung gemacht haben, dass sie durch das Bestellsystem kaum mehr „herumsitzen“ und warten müssen, sondern zügig drankommen. Von der ärztlichen Seite her kann die Termingenauigkeit durch zwei Faktoren erhöht werden: Kalkulation von Zeitbedarf und Dringlichkeit. Nicht alle Behandlungen lassen sich in dasselbe zeitliche Korsett zwängen, Kurzbesuchen unter zehn Minuten stehen längere Interventionen gegenüber, wie sie viele diagnostische Leistungen verlangen. Statt wenigen Minuten sollten dafür Slots von 20 bis 30 Minuten eingeplant werden. Eine gut eingearbeitete Ordinationskraft kann das entsprechend berücksichtigen und den nächsten Termin daher später ansetzen, damit darauffolgende Patient:innen nicht lange warten müssen. Auch gewisse Pufferzeiten sollten eingeplant werden, denn es kommen trotz Anmeldungspf licht doch auch Notfälle vor. Pufferzeiten verschaffen dem Arzt/der Ärztin bei „Klar, ich komme sicher zum Termin“ Termine in Ordinationen sind heiß begehrt. Umso unverzeihlicher ist es, diese im Fall des Falles nicht rechtzeitig abzusagen. Studien belegen, dass die Ausfälle durch Terminerinnerung um bis zu 50 Prozent reduziert werden können. Alexander Moussa Ærzte Steiermark || 02|2023 37 Je stärker Patient:innen in die Terminfindung einbezogen werden, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihre Arzttermine „vergessen“.

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