AERZTE Steiermark | Februar 2023

10 Ærzte Steiermark || 02|202 cover Foto: Horst Plankenauer Mit Zahlen und Fakten aber auch provokanten Aussagen wartete Gerhard Stark als Vorstandsvorsitzender der KAGes bei einer Veranstaltung für Medienleute im Steirischen Presseclub auf. Eine unmittelbare Reaktion auf die als heftigen Schlagabtausch wahrgenommenen Vorgänge am Grazer Universitätsklinikum war Starks Auftritt nicht, der Termin musste ja schon viel früher festgelegt werden. Auch dass das Medien-Event am Vorabend des abgeschmetterten Misstrauensantrags gegen die Gesundheitslandesrätin stattfand, war Zufall. Beide Ereignisse wurden dort aber natürlich thematisiert. Den Medienvertreter:innen streute der KAGes-Chef Blumen: Viele Menschen würden deren Artikel lesen, aber nicht die zugrundeliegenden Rechnungshofberichte. Das gemeinsame Vorgehen aller Stakeholder hält Stark für notwendig, um tragfähige Lösungen herbeizuführen. Er schloss seine Ausführungen mit einem Zitat, das der Schriftstellerin Ingeborg Bachmann zugeschrieben wird: „Die Spezialisten, die Experten mehren sich. Die Denker bleiben aus.“ „Wir sind verpflichtet, Lösungen zu „Ein Drittel ist nie Arzt geworden.“ Gerhard Stark zur Lücke zwischen den Absolvent:innenzahlen der Medizinischen Universitäten und den aktiven Ärzt:innen. „Das waren die Experten selbst.“ Zum Vorwurf, die Politik habe nicht rechtzeitig auf den vorhersehbaren Ärztemangel reagiert. „Wir drehen uns die Daumenschrauben an.“ Zum Umgang der Gesellschaft mit den Problemen im Gesundheitsbereich. „Das Krankenanstalten-Arbeitszeitgesetz hat auch Stellen geschaffen.“ Gerhard Stark relativiert die Klage, dass die Reduktion der Höchstarbeitszeit dominante Ursache der Versorgungsengpässe sei. „Wir erschrecken keine Patienten.“ ZumThema des VersorgungsNiedergangs in den steirischen Landeskrankenhäusern. „Was ist das Beste für die Gesellschaft?“ Gerhard Stark nennt die Grundfrage, die am Beginn aller gesundheitspolitischen Reformansätze stehen müsse. „Wahrscheinlich geht es uns zu gut.“ Für Gerhard Stark die Grundursache für Klagen über den Zustand der steirischen und österreichischen Versorgungslandschaft.

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