AERZTE Steiermark 05 2014 - page 21

Ærzte
Steiermark
 || 05|2014
21
cirsmedical
Foto: Ärztekammer
VerzögerteDiagnostik beimaligner Erkrankung
Der aktuelle „Fall des Monats“ kommt aus dem Bereich
Kinder- und Jugendmedizin und trug sich in einem Kran-
kenhaus zu. Er wurde von einer Ärztin/einem Arzt mit mehr
als 5-jähriger Berufserfahrung auf CIRSmedical gestellt.
Ein drei Tage alter Säugling ist mit Bradykardie und Sätti-
gungsabfall auffällig geworden. Herzalarm am Abend, der/
die AnästhesistIn muss gleichzeitig in den OP zur Notse-
ctio, das Kind wird von der Internistin, vom Internisten
und zwei fortgeschrittenen TurnusärztInnen betreut. Der
Intensiv-Notfalldienst der Klinik kommt erst 1,5 h später,
da die Rettung verzögert kommt. Mit viel Glück konnte
die Sättigung gehalten werden (intermitt. Bebeuteln),
durch die Manipulationen war das Kind gestresst und
so konnte die Frequenz von initial 90 auf 170 gehoben
werden. Klinisch bestand der v.a. ein Vitium (Transpos.
der großen Gefäße), letztlich fand sich an der Klinik ein
hypoplastisches Linksherzsyndrom. Das Kind blieb mit
viel Glück stabil und wurde dann vom Neonatologen intu-
biert und an die Klinik verlegt. Dass das Intensivteam auf
die Rettung verzögert warten muss, da dies offensichtlich
von der Leitstelle als Sekundärtransport gewertet wird, ist
grob fahrlässig, so die berichtende Ärztin/der berichtende
Arzt: „Wir sind keine Neonatologen, keiner hat Erfahrung
mit der Intubation von so kleinen Kindern. Wir haben die
Situation nur mit viel Glück gemeistert.“
Die CIRSmedical ExpertInnen dazu:
Üblicherweise können nicht immer alle an einer Abtei-
lung/eines Krankenhauses sich ereignende Notfälle durch
anwesende AnästhesistInnen versorgt werden. Situationen,
wie in diesem Fall, wo der/die diensthabende Anästhesist/
in zu einer Notfall-Sectio in einen Operationssaal musste
und zeitgleich ein weiterer Notfall passiert, wird es leider
immer geben. Die Lösung kann nur sein, dass auch nicht-
anästhesiologische KollegInnen in der Beherrschung von
abteilungstypischen Notfällen geschult werden und Simu-
lationstrainings abgehalten werden, um nicht nur von der
Anwesenheit von Anästhesisten abhängig zu sein. Weiters
scheint es auch ein Problem bei der Alarmierung der In-
tensivteams zu geben. Denn nicht anders ist es zu erklären,
dass der Intensiv-Notfalldienst der Klinik erst 1,5 Stunden
nach Verständigung eintraf.
Dies muss auch in klinikinternen Schulungen und Trai-
nings geübt werden und ein abteilungsspezifischer Algo-
rithmus erstellt werden. Als letztes empfiehlt es sich, einen
diensthabenden Notfall-Koordinator zu etablieren, der
solch eine Situation professionell leitet.
CIRSmedical.at
fall des monats
Der Tipp von
der Expertin
Meldung von Angehörigendaten
Hinterbliebene von verstorbenen Ärztinnen und Ärzten haben
Ansprüche auf verschiedene Leistungen (Bestattungsbeihilfe,
Witwen- bzw. Witwerpension, Waisenpension bei Kindern
unter 27). Damit wir gerade in schwierigen Situationen behilf-
lich sein können, ist es notwendig, dass uns die Daten Ihrer
Angehörigen bekannt gegeben wurden. Bitte melden Sie uns
deswegen immer die Geburt eines Kindes, eine Eheschließung,
eine Ehescheidung (mit bzw. ohne Unterhaltsanspruch der
geschiedenen Ehepartnerin bzw. des geschiedenen Ehepart-
ners) und ein Ableben der Ehepartnerin bzw. des Ehepartners.
Sie können uns diese Informationen (samt Unterlagen) per
Post, Fax: 0316-8044-136 oder E-Mail an
übermitteln.
Ursula Fressel
Betreuungsprogramm für Diabetes mellitus Typ 2
Mehr Infos erhalten Sie unter: (0316) 80 35-5111
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