AERZTE Steiermark | Februar 2023

42 Ærzte Steiermark || 02|2023 Zuletzt hat die Auseinandersetzung zwischen Med Uni/Klinikumsleitung LKHUniv.-Kl inikum Graz für Empörung gesorgt. Hier ging es zwar vor allem um den Pf legeengpass, dem quasi leiblichen Bruder des Ärztemangels (der aber in anderen Krankenhäusern massiv auftritt) – mit den gleichen Auswirkungen. „Mit Stand 11.1.2023 bestehen deutliche Engpasssituationen und dadurch Einschränkungen in der Leistungserbringung in folgenden Bereichen: y Minus 247 Betten Normalstation y Minus 18 Betten Intensivüberwachung y Minus 18 Betten Intensivstationen y Deutliche Reduktion den OP-Kapazitäten, z. B. bei der Kinderchirurgie“, heißt es in einem Schreiben der Klinikums- und Med UniLeitung an den Vorstand der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft KAGes. „Aufgrund der derzeitigen Entwicklungen (Personal - mangel, Einschränkung der OP-Kapazitäten und Bettensperren) ist die Funktion des Klinikums als Zentralkrankenhaus bereits derzeit, sowie mittel- bis lang fristig für oder Schwerpunktbehandlung bedürfen, sowie vermehrte Einbindung in die Akutversorgung. y Zeitlich befristete, umfassende Reduktion der Standardversorgung, um die verfügbaren personellen Ressourcen für die Funktion als im Süden Österreichs alternativloses Zentralkrankenhaus herzwischen Universitätsklinikum, LKH Graz II, Standort West (inkl. Hörgas) und LKH Weiz, um die Patient*innenströme besser steuern zu können. y Stärkere Einbindung (in Form von Bettenkontingenten) aller Fondskrankenhäuser zur Übernahme von Patient:innen, die nicht mehr der tertiären Unter dem Fehlen der Ärzte leiden Patienten und Ärzte Täglich gibt es neue „Horror“-Berichte über fehlende Ärztinnen und Ärzte in den steirischen Landeskrankenhäusern, damit verbunden Geschichten über verschobene Behandlungen. Die genauen Zahlenangaben schwanken naturgemäß – sind aber nie weit weg von 200. Die verfügbaren Ärzt:innen stöhnen unter der Last der Arbeit, verteilt auf weniger Schultern, halten sich aber tapfer, so lange sie können. Die Patient:innen fürchten sich. Die Schuld haben Politik und Management zu tragen. Medien und Bevölkerung nehmen sie in die Verantwortung. Angestellte Ärztinnen & Ärzte Fotos: Ärztekammer/Schiffer, Adobe Stock „Gegenseitige Schuldzuweisungen und öffentlich ausgetragene Streitigkeiten mögen vielleicht einen Teil des Publikums unterhalten bzw. erheitern. Hilfreich ist ein solch aversiver Stil – genau genommen eine aversive Stillosigkeit – aber ganz sicher nicht.“ Gerhard Posch die Steiermark nicht mehr gegeben“, fasst der Brief die befürchteten Auswirkungen zusammen. Rekurrierend auf eine Rahmenstrategie wurden konzeptionelle Forderungen abgeleitet. Auf strukturel ler Ebene wurden genannt: y Etablierung eines Krankenhausverbundes

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