AERZTE Steiermark | -Dezember 2023

Bereich Ærzte Steiermark || 12|2023 7 Über mehrere Jahre hat sich wenig bewegt in der Steiermark. Das ist jetzt anders. Da gibt es einmal die Möglichkeit der Vier-Tage-Woche für ÖGK-Vertragsärztinnen und -ärzte. Sie gilt ab Jänner 2024. Die Vier-Tage-Woche ist ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Versorgung für unsere Patientinnen und Patienten und zur Erhöhung der Lebensqualität für unsere Kolleginnen und Kollegen in den ÖGK-Vertragspraxen. Es gibt die bwewchtigte Hoffnung, dass sich dadurch wieder mehr Stellen besetzen lassen. Gleichzeitig ist es gelungen, die finanziellen und nicht-finanziellen Rahmenbedingungen für Spitalsärztinnen und Spitalsärzte in der Steiermark signifikant weiterzuentwickeln. Begonnen haben die Verbesserungen hier in der Spitalsgesellschaft des Landes, der KAGes. Aber dabei ist es nicht geblieben: Auch für Ärztinnen und Ärzte mit dem Dienstgeber Med Uni Graz wurde viel erreicht. In Graz haben wir damit besten Bedingungen aller Uni-Standorte. Ebenso gut sieht es auch für die Kolleginnen und Kollegen in den Ordensspitälern aus. Die Gunst der Stunde – Stichwort Ärztemangel – hat geholfen. Aber um gute Ergebnisse zu erzielen, waren harte Verhandlungen kompetenter Teams notwendig. Allein bei der Umsetzung an der Med Uni sind 16 unterschiedliche Regelwerke entstanden. Es geht also nicht nur um Politik, es geht auch darum die Veränderungen auf die Straße zu bringen. Das war und ist nötig, um mit Überzeugung sagen zu können: Es ist wieder gut, als Ärztin und Arzt in der Steiermark zu arbeiten. Wir Steirerinnen und Steirer sind wieder wer. Dr. Michael Sacherer ist Präsident der Ärztekammer Steiermark. Die Vier-Tage-Woche für Kassenärztinnen und Kassenärzte, die das wollen, kommt. Das ist eine erfreuliche Nachricht für Ärztinnen und Ärzte mit ÖGK-Vertrag. Die Ordination an vier statt an fünf Tagen offenhalten zu müssen, macht es leichter, das Privatleben mit dem Beruf zu vereinbaren. Es ist aber auch eine erfreuliche Nachricht für Patientinnen und Patienten. Aus zweierlei Gründen. Erstens dürfen sie weit eher damit rechnen, dass ihnen eine Ärztin oder ein Arzt wohnortnahe zur Verfügung steht. Vier Tage in der Woche zur Ärztin, zum Arzt des Vertrauens gehen zu können, ist besser als fünf Tage keine Ärztin, keinen Arzt zu haben. Es gibt aber aus Sicht der Patientinnen und Patienten noch einen zweiten triftigen Grund für die Möglichkeit der Vier-Tage-Woche. Es ist nämlich vorgesehen, dass damit eine verstärkte Verfügbarkeit zu den so genannten Tagesrandzeiten verbunden ist. Also mehr ärztliche Hilfe und das vermehrt auch am Abend dank der Vier-Tage-Woche. Darauf dürfen die Patientinnen und Patienten hoffen. Sie, liebe Kollegin, lieber Kollege, müssen in der Vier-Tage-Woche durchaus nicht jede Woche am Abend parat sein. Sie können sich mit den benachbarten Ärztinnen und Ärzten abwechseln. Also bringt die Reduktion der Öffnungstage auch ein Mehr an Flexibilität für Sie. Bitte stimmen Sie sich mit Ihren Kolleginnen und Kollegen in der Nachbarschaft diesbezüglich ab. Die Möglichkeit gibt es für Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner genauso wie für Fachärztinnen und Fachärzte. Der einzige Unterschied ist die Größe der Versorgungsregion. Die ist bei Fachärztinnen und Fachärzten naturgemäß größer. Wieder ist etwas gelungen. Auch die ÖGK hat sich letztlich davon überzeugen lassen, dass es allen etwas bringt. Vizepräsident Prof. Dr. Dietmar Bayer ist Obmann der Kurie Niedergelassene Ärzte. extra Dietmar Bayer Vier-Tage-Woche macht es besser Standortbestimmung Michael Sacherer Wir Steirerinnen und Steirer sind wieder wer d batte Fotos: Ludwig Schedl, Schiffer, Grafik: Konrad Lindner

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