46 Ærzte Steiermark || 02|2023 Ärzt:innen in Ausbildung GEM/EINSAM geben Einblick in ihren Alltag Der unsichtbare Turnusarzt Das ständige Rotieren durch Abteilungen hat einiges an Nachteilen, allerdings auch gewisse Vorteile. Leider hat man oft nicht die Zeit, alle Mitarbeitenden einer Abteilung kennenzulernen, auch wenn man gerne mit ihnen zusammengearbeitet hat. Dann gibt es aber auch Abteilungen, die man mit Freude wieder verlässt. Wenn die Stimmung im Team nicht gut ist, ist man auch oft froh nicht „dazuzugehören“. Vor allem dann, wenn man mitbekommt, dass Lästern ein wichtiger Punkt auf der Tagesordnung ist. Wenn das Lästern Kultur ist, ist es ohnehin so, dass sich jede/r über jede/n auslässt. Da hat es doch seine Vorteile zu den „unsichtbaren“ Mitarbeiter:innen zu gehören, die eher einer Gruppe zugehörig sind und auch so wahrgenommen werden – wie zum Beispiel „Studierende“ oder „Turnusärzt:innen“. Das sind auch diejenigen, deren Namen man sich nicht merkt oder wieder schnell vergisst, weil sie nur kurz an einer Abteilung sind. Was viele Mitarbeitende dabei übersehen, ist, dass diese unsichtbaren Mitarbeiter:innen sich aber ALLES über besagte Abteilung merken und vor allem auch so einiges mitbekommen. Aufgrund des „Nicht-Beteiligtseins“ an der Abteilung wird einem auch die eine oder andere Information schnell mal erzählt, weil „Du fängst mit der Info eh nichts an“. So habe ich von Affären und geheimen Beziehungen erfahren, von Respektlosigkeiten gegenüber der Chefetage bis hin zum beabsichtigten Übergehen von Anweisungen des Primars. Von sexueller Belästigung und (noch) geheimen Schwangerschaften. Von betrogenen Ehepartnern, rechtlichen Problemen, Privatinsolvenz und Schulden. Ich könnte ein wirklich spannendes Enthüllungsbuch über die steirische Ärzteschaft schreiben und das nicht etwa, weil ich besonders neugierig war. In erster Linie, weil ich als „unsichtbar“ wahrgenommen wurde und Dinge, die man in meiner Anwesenheit sagte, vorher nicht überlegte. Ich habe mit diesen Informationen niemandem geschadet, hätte dies aber in jedem Fall tun können. Denken Sie einfach das nächste Mal, wenn Sie innerhalb Ihrer Abteilung eine Affäre beginnen, an eines: Die Turnusärzt:innen finden´s raus. GEM/EINSAM – schreiben steirische Ärztinnen und Ärzte in Ausbildung über ihren Alltag im Beruf, im Leben und ihren Weg von „wilden Jungen“ zu „alten Profis“. Illus: Adobe Stock Anspruch auf Wochengeld hatten und bei Beginn des Mutterschutzes noch ein Anspruch auf Kinderbetreuungsgeld gegeben ist. Die Höhe des Wochengeldes entspricht generell der Höhe des davor bezogenen Kinderbetreuungsgeldes. y Für den Fall, dass kein Anspruch auf Wochengeld besteht, kann Kinderbetreuungsgeld ab der Geburt bezogen werden. Beantragung Ab Beginn der achten Woche vor dem voraussichtlichen Geburtstermin kann das Wochengeld beantragt werden. Es ist beim zuständigen Krankenversicherungsträger (also jenem, bei dem man aktuell krankenversichert ist) zu beantragen. Benötigte Unterlagen Be i e inem Ant rag auf Wochengeld vor der Geburt: y Arbeits- und Entgeltbestätigung für das Wochengeld y bei Bezug von Leistungen nach dem Arbeitslosenversicherungsgesetz (AlVG) – Arbeitslosengeld, Notstandshilfe – bzw. von Kinderbetreuungsgeld vor Beginn der achtwöchigen Schutzfrist → „Mitteilung über den Leistungsanspruch“ y ärztliche Bestätigung über den voraussichtlichen Geburtstermin oder im Falle einer vorgezogenen Schutzfrist das Freistellungszeugnis y aktuelle Bankverbindung (IBAN) Bei einem Antrag auf Wochengeld nach der Geburt sind folgende Unterlagen zusätzlich beizulegen: y Geburtsurkunde des Kindes y bei Frühgeburt, Mehrlingsgeburt oder Kaiserschnittentbindung: Bescheinigung des Spitals y Aufenthaltsbestätigung über den Krankenhausaufenthalt Das Wochengeld wird ab Beginn des Mutterschutzes (nach erfolgter Antragstellung) alle vier Wochen im Nachhinein ausbezahlt. Wochengeld für vorzeitigen Mutterschutz Eine Fachärztin bzw. ein Facharzt für Frauenhei lkunde oder Innere Medizin kann bei bestimmten medizinischen Gründen eine vorzeitige Freistellung feststellen (in besonderen Fällen auch das Arbeitsinspektorat oder die Amtsärztin bzw. der Amtsarzt). In diesem vorzeitigen Mutterschutz besteht bereits ab dem Ausstellungsdatum des Freistellungszeugnisses Anspruch auf Wochengeld (= individuelles Beschäftigungsverbot). WICHTIG: Seitens des Wohlfahrtfonds der Ärztekammer für Steiermark gibt es zusätzlich zum staatlichen Wochengeld auch ein eigenes WohlfahrtsfondsWochengeld, das separat zu beantragen ist. Informationen dazu finden Sie in dieser Ausgabe auf Seite 32. angestellte Ärztinnen und ärzte
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