AERZTE Steiermark | November 2022

niedergelassene Ärztinnen und ärzte 44 Ærzte Steiermark || 11|2022 Foto: Adobe Stock den Verhandlungen, auch und gerade, weil seitens der angestellten Kolleginnen und Kol legen eine ordent liche Portion Eigennutz mit im Spiel ist: „Die Ärztinnen und Ärzte in den Spitälern verstehen das Problem – die ÖGK hat die Lösung in der Hand.“ ÖGK-Tarife wichtig für Wahlarztpatient*innen Auch Wahlärztinnen und Wahlärzte würden es gerne sehen, wenn die Tarifverhandlungen mit der ÖGK gedeihlich verlaufen: „Höhere ÖGKTarife bedeuten auch bessere Rückersätze für unsere Patientinnen und Patienten, die bei bleme haben die zu erbringen. Damit wird es ihnen aber auch sehr schwergemacht, die Spitäler sowie die Kolleginnen und Kollegen dort zu entlasten, obwohl diese angesichts der angespannten Personalsituation (auch in der Pflege) über viel zu wenig Ressourcen verfügen. Spitäler entlasten dürfen Das begründet auch den Schulterschluss zwischen den Kurien der angestellten und der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte. Die einen wollen, dass die Spitäler – vor allem geht es um die Landeskrankenhäuser und das Universitätsklinikum – entlastet werden, die anderen wollen entlasten dürfen. Die ÖGK Steiermark hat das Problem wohl erkannt, bewegt sich aber, auch gehemmt von den Zentralstrukturen, nur sehr zäh. Betriebswirtschaftlich ist es aus der Sicht der ÖGK ja durchaus reizvoll, wenn die Patient*innen in einem öffentlichen Krankenhaus behandelt werden. Dort sind die Kosten aufgrund der Deckelung im Ambulanzbereich und der Beteiligung des Landes immer günstig, auch wenn das volkswirtschaftlich ganz anders aussieht. Aber das betriebswirtschaftliche Hemd ist der ÖGK halt näher als der volkswirtschaftliche Rock … Die (nicht vorhandene) Entlas tungsmög l ichkeit der Krankenhäuser erklärt aber der ÖGK versichert sind“, sagt Allgemeinmediziner Clemens Stanek als Vertreter der Wahlärztinnen und Wahlärzte. Informationstag am 9. Dezember Dass die ÖGK-Verhandler das Problem auch verstehen und zu seiner Lösung beitragen wollen, ist zu hoffen. Die Steirerinnen und Steirer sollten es jedenfalls verstehen. Dafür ist auch ein ärztlicher Informationstag am 9. Dezember in Vorbereitung: „Wir hoffen sehr, dass er nicht notwendig wird, aber sehr optimistisch können wir leider nicht sein“, erklärt Bayer. auch den Schulterschluss zwischen angestellten und niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, „Die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen haben unsere Solidarität in den laufenden Kassenverhandlungen, sie wollen die Spitäler ent lasten, sie sollen das auch dürfen“, erklärt Ärztekammer-Vizepräsident Gerhard Posch als Sprecher der angestellten Ärztinnen und Ärzte. Dietmar Bayer, als Obmann der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte ebenfalls Ärztekammer-Vizepräsident, freut die Unterstützung in Eine sichere Gesundhetsversorgung sollte für alle Menschen in der Steiermark selbstverständlich sein. Dazu müssen die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in die Lage versetzt werden, das zu tun, was sie tun können.

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