AERZTE Steiermark | November 2022

12 Ærzte Steiermark || 11|2022 cover heiten der Brusthöhle lagere“, freilich ohne die Klopftechnik auch selber zu üben oder diese später gar in seinen Institutiones chirurgicae zu erwähnen. Einen Fürsprecher findet die Auenbruggersche Methode in dem Wiener Anain Wien findet die Invention Auenbruggers jedoch erst mit Maximilian Stoll, dem Nachfolger von de Haёn. „Klopferei“ Trotz der Bekanntmachung des Klopfens selbst in Laitomen Johann Lorenz Gasser – man kennt seinen Namen vom Ganglion Gasseri –, der die Ergebnisse der Perkussion durch Nachschau an der Leiche überprüft. Ihren endgültigen Durchbruch und erstmaligen klinischen Unterricht enkreisen durch Blätter der populären Literatur, wie etwa dem Vademecum für lustige Ärzte und lustige Kranke, wird es zur Jahrhundertwende hin immer stiller um die Perkussion. Auenbrugger ist da längst einer der gesuchtesten Ärzte von Wien, 1784 gar zum Edlen von Auenbrugg nobilitiert. Denn nicht mit der „Klopferei“ allein ist sein Name verbunden, sondern auch mit einigen weiteren medizinischen Beiträgen, etwa über Lungenkrankheiten der Steinbrucharbeiter, den Selbstmord, die Inf luenza und die Ruhr. Eine besondere Rolle im Siegeszug der Perkussionsmethode kommt französischen Medizinern zu. Schon 1770 übersetzt ein Rozière de la Chassagne Auenbruggers Schrift, jedoch findet die in einem Werk über Lungenkrankheiten veröffentlichte Abhandlung wenig Widerhall. Ob der bedeutende Pariser Kliniker Jean-Nicolas Corvisart, der spätere Leibarzt Napoleons, diese frühe Übersetzung gelesen oder doch eher bei Maximilian Stoll von der Perkussion erfahren hat, wissen wir nicht. Corvisart greift Auenbruggers Entdeckung auf, stellt eigene UnOben: Österreichische LeopoldAuenbrugger-Briefmarke aus dem Jahr 1937. Mitte: Titelblatt von Joseph Škodas Abhandlung über Perkussion und Auskultation, 1844. Unten: Auenbruggers Inventum novum in der Übersetzung von Viktor Fossel, 1912. Fotos: Harald Salfellner

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