AERZTE Steiermark | November 2022

Ærzte Steiermark || 11|2022 11 cover Fotos: Creative Commons, Harry Schiffer methode mit der Succussio Hippocratis verwechselt, dem plätschernden Geräusch beim Hydropneumothorax, zu hören, wenn der Arzt den an den Schultern gepackten Erkrankten rüttelt. Zahlreiche Zeitgenossen missverstehen Auenbruggers „Erf indung“, andere wieder schlachten seine Erkenntnisse ohne Namensnennung aus. „… völlig neue Erfindung“ Das Interesse der Leserschaft an dem Büchlein lässt sich schon aus der Tatsache ableiten, dass es 1763 in zweiter Auflage gedruckt werden kann. Die erste wissenschaftliche Rezension liefert der Schweizer Physiologe Albrecht von Haller, einer der berühmtesten Gelehrten seiner Zeit: „Des Dr. Leopold Auenbrugger, der den spanischen Spital zu besorgen hat, Inventum novum ist aller Aufmerksamkeit würdig, und, soviel wir wissen, eine völlig neue Erfindung“, heißt es in den Göttingischen gelehrten Anzeigen 1762. Der Leipziger Professor für Anatomie, Chirurgie, Pathologie und Therapie Christian Gottlieb Ludwig nennt die Schrift „eine lichtbringende Fackel in der Finsternis, die über den KrankEhren für Auenbrugger An der Fassade der Allgemeinen Poliklinik (Mariannengasse 10, 1090 Wien) prangt eine Gedenktafel (Bild oben), in Wien gibt es so wie auch in Feldkirchen bei Graz eine Auenbruggergasse, ins Grazer Geburtshaus ist sinniger Weiser die Weinbar Auenbrugger eingezogen. Deren Nachbar, Mohrenapotheker Christian Müller, führte bei der Wiederaufführung von Salieris „Rauchfangkehrer“-Singspiel mit Auenbrugger-Text Regie. Anlass war im Jahr 2011 das 300-jährige Bestehen der Apotheke, die damit um wenige Jahre älter ist als der Namensgeber des Auenbruggerplatzes. Die „Wieder-Uraufführung“ (Müller) wurde nur möglich, weil sich ein Experte fand, der die wiederaufgefundene alte Partitur in die moderne Notenschrift übertrug. Gedenktafel für den berühmten Arzt an der der Allgemeinen Poliklinik in Wien. Alles AuenbruggerPlatz, seit 1948 – das weitläufige Gelände des LKHUniversitätsklinikums Graz in einer Luftaufnahme aus dem Jahr 2006. Seit der Erbauung in der Zeit des Jugendstils hat sich natürlich vieles verändert – und verändert sich weiter.

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