AERZTE Steiermark | Juli/August 2019

Cover Vor politischen Wahlen gibt es Umfragen, am Wahltag vielleicht Exit-Polls (Befra- gung jener, die gerade ge- wählt haben, dann Hoch- rechnungen auf Grundlage erster Resultate und letztlich ein Ergebnis. Das ist aber erst komplett, wenn auch alle Wahlkarten mitberücksich­ tigt wurden. Völlig falsch sind die Aussa- gen guter Umfragen, Schät- zungen und Hochrechnungen in der Regel nicht. Aber ein exaktes Ergebnis liefert nur die endgültige Zählung realer Stimmzettel. Das ist bei der Impfbeteiligung nicht anders. Um wirklich genaue Zahlen zu bekommen, die auch hin- ter den Kommastellen sicher stimmen, muss gezählt wer- den. Und zwar vollständig. Dazu braucht es alle Daten. Und eine professionelle Aus- wertung dieser Daten. Die beim Impfen übrigens noch weit schwieriger ist als bei Wahlen. Warum? Um Aussagen über die Impf beteiligung („Impfquote“ oder „Durch- impfungsrate“) machen zu können, braucht man eine eindeutige Grundgesamtheit, also verlässliche Bevölke- rungszahlen. Dabei beginnen aber schon die Probleme, so seltsam das auch klingen mag. Die Impfdatenbank des Lan- des Steiermark weist für das Jahr 2017 11.698 Datensätze aus, die Statistik Austria aber „nur“ 11.385 Lebendgebo- rene – eine Differenz von immerhin 313 Datensätzen. 2,67 Prozent weniger ist nicht nichts. Ein Fehler? Durchaus nicht. Einerseits können stei- rische Ärztinnen und Ärzte in grenznahen Regionen auch Kinder aus benachbarten Bundesländern impfen, ande- rerseits entstehen Unschärfen abhängig davon, ob der ge- meldete Wohnsitz oder der tatsächlich für das Impfen relevante herangezogen wird. Ein Beispiel: Ein Kind ist bei seiner Mutter gemeldet. Die Guten die sehr Guten die weniger Guten Wenn es um die Impfbeteiligung geht, werden in der Regel nur ganze Staaten oder bestenfalls Bundesländer ausgewie­ sen. Es gibt aber erhebliche lokale Unterschiede. Die Interpre­ tation ist nicht immer ganz einfach. 8 Ærzte Steiermark  || 07/08|2019 Regionale Unterschiede de in der Steiermark Analyse ausgewählter Gratisi im Vorschul- und Schulalter Graz, Juni 2019

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