AERZTE-Steiermark-11-2025

NEWS AKUT Impfen darf keine Lotterie sein Trotz klarer Empfehlungen haben wir hierzulande weiterhin massive Impflücken. Besonders problematisch ist, dass viele Kinder erst verspätet geimpft werden. Dabei ist das Risiko für schwere Verläufe gerade im Säuglingsalter besonders hoch. Impflücken stellen also weiterhin eine große Herausforderung dar – und dann müssen sich Ärzt:innen mit einem Bestellsystem für Impfstoffe herumschlagen, das einer Lotterie gleicht. Inmitten der Impfsaison auf eine instabile Plattform angewiesen zu sein, nur um dann festzustellen, dass keine Impfstoffe verfügbar sind, ist ein unhaltbarer Zustand – für Ordinationen wie für Patient:innen. Statt effizienter Versorgung erleben wir Chaos – und das in einem zentralen Bereich der Prävention. Die Sozialversicherung als zuständige Stelle für Planung und Logistik kommt ihrer Verantwortung nicht nach. Aufklärungsarbeit allein reicht nicht – die Umsetzung muss auch funktionieren. Wenn Bestellportale überlastet sind und Impfstoffe fehlen, werden Ärzt:innen zu Sündenböcken eines Systems, das sie nicht beeinflussen können. Das ist kein technisches Detail, sondern ein strukturelles Versagen mit direkten Folgen für die Versorgung. Es braucht endlich eine stabile, praxisnahe und digital funktionierende Infrastruktur. Und: Impfberatung muss Kassenleistung werden – für mehr Vertrauen und höhere Durchimpfungsraten. Wer Prävention ernst nimmt, muss auch liefern. Neue Primärversorgungseinheit in Kindberg eröffnet Gesundheitslandesräte tagten in Graz Auf 450 Quadratmetern wurde nun im ersten Stock der ÖGK in Kindberg im Beisein von Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl, den beiden Landtagsklubobmännern Marco Triller und Am 15. Oktober tagten in Graz die Landesgesundheits- referent:innen unter Vorsitz von Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl. Gemeinsam mit Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig wurde über zentrale Zukunftsthemen des österreichischen Gesundheitssystems beraten. Im Mittelpunkt standen die Verbesserung der regionalen Versorgungsgleichheit, der Ausbau des Gesundheitstelefons 1450 zur effizienteren PatientenlenHannes Schwarz sowie Ärztekammer-Präsident Michael Sacherer das neue Primärversorgungszentrum eröffnet. Dieses deckt 2 Kassenstellen für Allgemeinmedizin ab und wird vom Diakung sowie die stärkere Einbindung der Länder in Entscheidungen der Sozialversicherungsträger. Ein weiterer Schwerpunkt war die Ausweitung der Primärversorgung – künftig sollen auch Fachrichtungen jenseits der Allgemeinmedizin Primärversorgungseinrichtungen gründen können. Breite Zustimmung fand das Modellprojekt „Home-Treatment“ in der Kinder- und koniewerk betrieben, das ein solches Zentrum bereits in Admont und Mürzzuschlag führt. „Für Kindberg ist die PVE ein echter Meilenstein“, so Bürgermeister Christian Sander bei der Eröffnung. Jugendpsychiatrie, das durch multiprofessionelle Teams eine wohnortnahe Betreuung ermöglicht. Ziel ist, das erfolgreiche Konzept bundesweit in die Regelversorgung zu integrieren. Weitere Themen waren der Ausbau telemedizinischer Angebote mit ELGA als zentralem System, die Evaluierung gewidmeter Medizinstudienplätze und die überfällige Modernisierung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes. ZITAT „Es ist nicht zielführend, nur das Thema der Honorare herauszupicken. Man muss das Kassensystem selbst wieder attraktiver gestalten, beispielsweise braucht es dringend einen einheitlichen Honorarkatalog in allen Bundesländern“, so Patientenanwältin Michaela Wlattnig. Quelle: Der Standard, 29.10.2025 Foto: Foto Fischer ÆRZTE Steiermark || 11|2025 47 P. Hacker (Wien), A. Kasser (NÖ), B. Prettner (Kärnten), D. Gutschi (Sbg.), U. Königsberger-Ludwig (Staatssekretärin), K. Kornhäusl (Stmk.), C. Hagele (Tirol), Ch. Teschl-Hofmeister (NÖ), M. Antauer (NÖ) (v. l.)

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