START-UP Balu: Smarter Medikamentenspender für mehr Adhärenz Ein Start-up aus Graz hat einen smarten Medikamentenspender entwickelt, der ältere Patient:innen unterstützt. Balu soll für die sichere Einnahme sorgen, Angehörige entlasten und steigert nachweislich die Adhärenz. Adhärenzprobleme bei älteren Patient:innen sind weit verbreitet: Studien zeigen, dass nur rund 50 % der chronisch Erkrankten ihre Medikation wie verordnet einnehmen. Besonders bei Multimedikation führen Komplexität und kognitive Einschränkungen häufig zu Fehlern. Klar ist: Unregelmäßige Einnahme erhöht Gesundheitsrisiken, Komplikationen und Kosten. Positive Effekte Die Verwendung elektronischer Medikamentenspender zeigt in Studien deutlich positive Effekte. So konnte durch die automatisierte Heimausgabe im Rahmen einer Studie in den Niederlanden (Medido AHMD) die Adhärenz nach sechs Monaten Anwendung von 49 % auf 97 % gesteigert werden. In qualitativen Studien bewerten ältere Patient:innen solche Geräte als benutzerfreundlich und unterstützend für die tägliche Medikamentenroutine. Innovation „Balu“ Studien belegen also: Smarte Medikamentenspender helfen erheblich, Adhärenz bei älteren, multimorbiden Patient:innen zu erhöhen. Mit Balu kommt erstmals ein Gerät aus Österreich auf den Markt, das die Adhärenz im häuslichen Setting technisch unterstützt und zugleich Angehörige entlastet, ein Ansatz, der auch im ärztlichen Kontext neue Möglichkeiten zur Sicherstellung der Therapietreue eröffnen kann – effizient, verlässlich und patientenorientiert. Grazer Start-up Die Entwicklung eines Grazer Start-ups basiert auf den Erkenntnissen zahlreicher Studien – ohne jedoch technologiegetriebene Barrieren zu schaffen. Das smarte System ist konzipiert für Praxisnähe, Usability und Sicherheit und bietet 28 vorkonfigurierte Fächer für eine Wochenplanung, Licht- und Tonsignal zur Einnahmeerinnerung, automatische Dosisausgabe sowie optional eine WhatsAppBenachrichtigung an Angehörige – ganz ohne komplizierte Installation. Damit trägt es zu verbesserter Adhärenz, weniger Stress im Alltag und mehr Sicherheit bei. Erste Erfahrungen Im Rahmen von Pilotprojekten wurden Prototypen mit Angehörigen und älteren Nutzer:innen getestet. Rückmeldungen betonen die erhöhte Sicherheit sowie den reduzierten Betreuungsaufwand. Während Angehörige vor allem die Möglichkeit der externen Kontrolle schätzen, berichten Patient:innen über eine spürbar verbesserte Therapietreue. Für Ärzt:innen Für medizinische Fachkräfte eröffnet Balu interessante Einsatzmöglichkeiten, wie minimierte Medikationsfehler durch automatisierte Ausgabe und Erinnerung, Erhöhte Compliance, vor allem bei komplexer Medikation und die Entlastung pflegender Angehöriger durch Reduktion von Konfliktpotenzial und organisatorischer Belastung. Zudem verfügt das System über Potenziale für telemedizinische Betreuung, mittels digitaler Rückmeldung zur Medikation. Eine erste, limitierte Charge des von 100 Geräten ist gerade in Produktion. Nähere Informationen unter: www.balu.care Foto: Balu ÆRZTE Steiermark || 11|2025 25
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