AERZTE-Steiermark-11-2025

DIABETES-TAG ÆRZTE Steiermark || 11|2025 23 Fotos: Sissi Furgler, envato/xb100, LightFieldStudios wir in Österreich aber noch nicht. Doch auch wenn diese Getränke nur einen kleinen Teil der Ernährung ausmachen, sie summieren sich. Britische Daten zeigen etwa eine durchschnittliche Reduktion von 4 g Zucker pro Tag durch eine derartige Steuer. Das klingt wenig, aufs Jahr gerechnet sprechen wir aber von rund 1 Kilogramm Körpergewicht.“ Prävention mit Lücken Die Vermeidung des Übergangs in das Vollbild der Erkrankung sei eines der wichtigsten Ziele, betont der Diabetologe. „Im österreichischen Versorgungssystem gibt es aber wenig, was wir breitenwirksam anbieten können. Eine kontinuierliche Betreuung für die Allgemeinbevölkerung fehlt.“ Neue Ansätze wie das Neugeborenen-Screening auf Typ-1-Diabetes, das in Wien gestartet wurde, bewertet er grundsätzlich positiv – aber mit Einschränkungen. „Solche Screenings machen nur Sinn, wenn sie in erfahrenen Händen liegen, also in spezialisierten Zentren.“ Und vor allem würden derzeit noch die therapeutischen Möglichkeiten fehlen, um frühzeitig eingreifen zu können. Blick in die Zukunft Für die kommenden Jahre wünscht sich Sourij vor allem strukturelle Verbesserungen in der Versorgung. „Die Zahl der Patient:innen wird steigen – das müssen wir organisatorisch abfangen.“ Besonders der niedergelassene Bereich brauche mehr Kapazitäten mit entsprechender Fachkompetenz. „Wir benötigen eine spezialisierte Ebene von gut ausgebildeten Ärztinnen und Ärzten mit einem Diplom in metabolischer Medizin“, fordert er. Nur mit einem solchen Ausbau könne die flächendeckende Versorgung langfristig gesichert werden. Denn trotz aller medizinischen Innovationen bleibt eines klar: Ohne gute Strukturen nützen die besten Therapien wenig.

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjg3NzQ1MQ==