ÆRZTE Steiermark || 05|2025 9 auf die Zahlen der aktuellen IMAS-Umfrage der ÖÄK unter heimischen Spitalsärzt:innen. Ärztekammer-Präsident Michael Sacherer unterstreicht: „Die Ärzt:innen sind eine der am stärksten belasteten Berufsgruppen, das darf nicht vergessen werden. Aus diesem Grund ist diese Schutzbestimmung zur Reduktion der maximalen Wochenarbeitszeit für die Ärzt:innen ebenso wie für die Patient:innen ein wichtiger Faktor, der zur sicheren Versorgung beiträgt.“ Hintergrund Die Reduktion der Wochenarbeitszeit für angestellte Ärzt:innen in Österreich ist Teil eines langjährigen Prozesses, der bereits 2014 durch eine umfassende Reform der Arbeitszeitregelungen angestoßen wurde. Zuvor waren 48-Stunden-Schichten am Stück und ähnliches keine Seltenheit, wie Gerhard Posch erklärt: „Daher wurde 2014 schon ein wichtiger Meilenstein für unsere Ärzt:innen erreicht, weil die Zeiten auf ein erträglicheres Maß herabgesetzt worden sind. Der Weg in Richtung 48 Wochenstunden ist der richtige – im Sinne unserer Spitalsärzt:innen und unserer Patient:innen.“ Ursprünglich waren die gesetzlichen Übergangsbestimmungen nur bis zum Jahr 2021 befristet gewesen, die Opt-outRegelung wurde damals – zur Sicherung der Versorgung – aber ein weiteres Mal durch die Bundesregierung verlängert. Mit 1. Juli 2025 gibt es nun den Zwischenschritt und der finale Schritt in der Reduktion der Maximalarbeitszeit wird mit 1. Juli 2028 erfolgen. Zu diesem Zeitpunkt läuft die Übergangsregelung zur Gänze aus und dann ist für die angestellten Ärzt:innen eine europarechtskonforme maximale Wochenarbeitszeit von 48 Stunden im Durchrechnungszeitraum möglich. Unverändert bleibt die im Krankenanstalten-Arbeitszeitgesetz (KA-AZG) normierte Regelung, dass die Arbeitszeit in einzelnen Wochen des Durchrechnungszeitraums bis maximal 72 Wochenarbeitsstunden betragen darf. Weitere Faktoren für Zufriedenheit Die Verkürzung der Maximalarbeitszeit stellt allerdings nur einen Teil der Rahmenbedingungen dar, die die Tätigkeit im Spital attraktiv machen. Die Freude an ihrer Arbeit ist ein zentraler Aspekt für die Spitalsärzt:innen. 97 % haben das in der aktuellen IMASUmfrage der ÖÄK als wichtig oder sehr wichtig beurteilt. Im Hinblick auf die Zufriedenheit spielen jedoch noch weitere Faktoren eine entscheidende Rolle: „Die Personalknappheit und der hohe Aufwand für Patientendokumentationen, der zu Lasten der ärztlichen Arbeit geht, werden laut der aktuellen Erhebung des IMASFoto: Furgler COVER „Eines darf nicht vergessen werden: Die Ärzt:innen arbeiten mit einem Ausmaß von 48 Wochenstunden ohnehin wesentlich mehr als die Durchschnittsösterreicher:innen – und das bei einer gleichzeitig sehr hohen Arbeitsbelastung.“ Gerhard Posch Obmann der Kurie Angestellte Ärzte
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