AERZTE Steiermark 05 2025

46 ÆRZTE Steiermark || 05|2025 1450: Gute Idee der Patientenlenkung - aber noch viel Luft nach oben Eine funktionierende Patientenlenkung ist entscheidend für unser Gesundheitssystem. 1450 kann diese aktuell nicht gewährleisten. Soll das System politisch forciert werden, muss sich rasch etwas ändern, fordert Kurienobmann Gerhard Posch. Fotos: envato/benzoix, Furgler „1450 ist eine absolut willkommene Idee für die Patientenlenkung – wenn es besser funktionieren würde“, bringt es Gerhard Posch, Kurienobmann der angestellten Ärzt:innen der Ärztekammer Steiermark, auf den Punkt. Das System müsse filtern und nicht-akute Fälle konsequent in den extramuralen Bereich lenken, also dorthin, wo diese Patient:innen bestens und vor allem effizienter versorgt werden können – etwa zu den Hausärzt:innen. Bagatellfälle in die Notaufnahme weiterzuleiten, sei das Gegenteil dessen, was eine zielgerichtete Patientenlenkung leisten sollte. Ins Leben gerufen wurde das Gesundheitstelefon 1450 Anfang 2019 als zentrale Anlaufstelle für medizinische Ersteinschätzungen und gezielte Patientenlenkung – eine Idee, die grundsätzlich viel Potenzial hat ... Doch die Realität zeigt: Das System wird diesem Anspruch in seiner aktuellen Form nicht gerecht. Das kritisieren sowohl Patient:innen als auch Ärzt:innen. Wenn 1450 in die Irre führt Gerhard Posch nennt ein Beispiel aus dem Alltag: „Wenn Patient:innen mit chronischen Problemen in der Nacht in die Ambulanz geschickt werden, dann zeigt das, dass das System nicht funktioniert.“ Solche Fälle sind keine Einzelfälle. Auch Medienberichte zeichnen ein Bild, in dem Patient:innen trotz Kontakt mit 1450 ziellos durch das System irren. Auf Online-Plattformen mehren sich Erfahrungsberichte von enttäusch- „Der Anspruch an 1450 ist klar, es muss genau eines leisten: Patient:innen müssen zu der für sie richtigen Anlaufstelle gebracht werden.“ Gerhard Posch, Obmann der Kurie Angestellte Ärzte ANGESTELLTE ÄRZTINNEN UND ÄRZTE

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