AERZTE Steiermark 05 2025

NEWS AKUT Gesundheit ist nicht alles … … aber ohne Gesundheit ist alles nichts. Am Weltgesundheitstag, dem 7. April wurde wieder einmal daran erinnert, wie wertvoll Gesundheit ist – und wie viel aktuell dafür getan wird, sie zu schützen, zu fördern und für alle zugänglich zu machen. Gerade in Österreich zeigen zahlreiche Initiativen: Die Gesundheitsversorgung bewegt sich. Aber auch in die richtige Richtung? Die ÖGK rückt mit dem WHOMotto „Gesunde Anfänge, hoffnungsvolle Zukunft“ Mütter und Neugeborene ins Zentrum – mit einem klaren Bekenntnis zu flächendeckender Betreuung, Frühförderung und präventiven Ernährungsprogrammen. Man darf gespannt sein. Die KAGes wiederum zeigt mit ihren mobilen, digitalen und patientenzentrierten Versorgungsmodellen, wie moderne Medizin jenseits klassischer Krankenhausstrukturen funktioniert – näher am Alltag, näher am Menschen. Und mit dem Besuch einer schwedischen Delegation werden neue Horizonte ausgelotet: internationale Kooperation, digitale Versorgung, Telemedizin als Versorgungsrealität. Was all diese Initiativen verbindet? Sie sind Ausdruck eines gemeinsamen Grundverständnisses: Gesundheit ist das zentrale Gut unserer Gesellschaft. Und sie ist niemals Privatsache – sondern Aufgabe eines solidarischen Systems. Wir alle – Ärzt:innen, Pflegekräfte, Institutionen, Politik – tragen Verantwortung dafür, wie wir mit diesem Gut umgehen. Der Weltgesundheitstag ist kein Feiertag – aber ein Denkanstoß für eine gemeinsame, mutige Zukunft mit Blick auf das, was wirklich zählt: den Menschen. Steiermark und Schweden: Gemeinsame Wege in der Gesundheitsversorgung Moderne Versorgung denkt mobil, digital und patientenzentriert Die Steiermark und Schweden wollen künftig im Gesundheitsbereich enger kooperieren. Bei einem Treffen im Grazer Landhaus standen Digitalisierung, Telemedizin und integrierte Versorgung im Fokus. Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP) begrüßte Anfang Mai eine schwedische Delegation unter der Leitung von Botschafterin Annika Markovic in Graz. Ziel der Gespräche: neue Zum internationalen Gesundheitstag am 7. April zeigte die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes), wie Innovation, Digitalisierung und Prozessoptimierung die Gesundheitsversorgung der Zukunft prägen. Ziel ist mehr Lebensqualität, früh wirksame Medizin und möglichst viel selbstbestimmte Zeit außerhalb des Krankenhauses – eine Notwendigkeit mit Blick auf den demografischen Wandel. Die KAGes verfolgt konsequent das Prinzip „ambulant vor stationär“: Seit 2017 stieg Kooperationen im Gesundheits- und MedTech-Sektor anzustoßen. Die Steiermark präsentierte sich mit ihrer starken Pharma- und Medizintechnologiebranche sowie dem Humantechnologie-Cluster als attraktiver Partner für schwedische Unternehmen. Im Zentrum des Austauschs standen Unterschiede und Parallelen der Gesundheitssysteme beider Länder. Während Schweden auf digitale Lösungen und eine starke die Zahl ambulanter Leistungen um 45 %, tagesklinische Eingriffe legten um 41 % zu. Gleichzeitig gingen stationäre Aufenthalte um 19 % zurück – das bedeutet rund 4.000 eingesparte Krankenhaustage oder elf Jahre gewonnene Lebenszeit. Vorzeigebeispiele sind etwa die Portalambulanz für Kinder, bei der 9 von 10 jungen Patient:innen am selben Tag wieder nach Hause können, oder die Übergangspflege mit hohen Erfolgsquoten bei Alltagskompetenz. Mit Projekten wie mobiREM kommt geriatrische Remobilisation direkt zu älteren Primärversorgung setzt, baut die Steiermark ihre integrierten Versorgungsmodelle aus. Besonders im Bereich Telemedizin wollen beide Seiten voneinander lernen. Schweden gilt mit flächendeckenden digitalen Konsultationen als Vorreiter. Kornhäusl verwies auf steirische Leuchtturmprojekte wie „HerzMobil“ oder die Teledermatologie – betonte aber auch: „Eine App ersetzt keine menschliche Zuwendung.“ Beide Länder eint das Ziel einer qualitätsvollen, zugänglichen Gesundheitsversorgung – unabhängig vom Wohnort. Der internationale Austausch soll künftig intensiviert werden. Patient:innen nach Hause – 2023 wurden so im Schnitt 23 Krankenhaustage pro Person vermieden. Digitale Programme wie HerzMobil oder Hometreatment in der Kinder- und Jugendpsychiatrie verbessern Versorgung dort, wo Menschen leben. Auch technologische Innovationen wie die chirurgische Robotik sind auf dem Vormarsch: Zwischen 2022 und 2024 stieg deren Einsatz um 126 %. Der KAGes-Gesundheitstag 2025 macht klar: Die Zukunft der Versorgung ist patientennah, digital und vernetzt. ÆRZTE Steiermark || 05|2025 41 ZITAT „Weniger Lärm würde die Gesundheitsausgaben für die Behandlung von Lärmassoziierten Erkrankungen verringern, aber auch die Kosten für Lärmschutzmaßnahmen senken. Eine Diskriminierung und Ghettoisierung von sozial schwächeren Menschen in lärmbelasteten Wohngegenden könnte ebenfalls verhindert und dadurch das gesamtgesellschaftliche Zusammenleben gestärkt werden“, so Piero Lercher, Referent für Umweltmedizin in der ÖÄK. Quelle: OTS, 29.4.2025

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