ÆRZTE Steiermark || 04|2025 49 NIEDERGELASSENE ÄRZTINNEN UND ÄRZTE Keine Pflicht der Vertragsärzt:innen • Die Kurie Niedergelassene Ärzte der Ärztekammer Steiermark weist darauf hin, dass gemäß § 24 des steirischen ÖGK-Gesamtvertrags keine Verpflichtung für Vertragsärzt:innen der ÖGK besteht, die AU-Meldung bereits mit einem Enddatum zu versehen. Der Gesamtvertrag sieht vor, dass das Enddatum der Arbeits- unfähigkeit, wenn möglich (z. B. wenn medizinisch absehbar) angegeben werden kann. Zu den von der ÖGK aufgezählten benötigen Informationen ist anzumerken, dass derzeit bei den AU-Meldungen keine Verpflichtung für eine Diagnose-Codierung vorliegt. • Lediglich jene Kolleginnen und Kollegen, die die Förderung für die Implementierung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsmeldungen (eAUM) erhalten haben, hatten sich verpflichtet, eine gewisse Anzahl von Diagnosen zu codieren. Hinweis: Telefonische Krankmeldung Telefonische Krankmeldungen sind entsprechend der gesamtvertraglichen Vereinbarung mit der ÖGK über telemedizinische Leistungen verrechenbar. Dafür muss bei der Verrechnung die Position Ordination mit TELE gekennzeichnet werden: https://aekstmk.or.at/537?articleId=12180 Hinweis: Telemedizinische Leistungen Telemedizinische Behandlungen sind nur bei bekannten Patient:innen, also bei Patient:innen zulässig, die beim Vertragsarzt/Vertragsärtzin/der Vertragsgruppenpraxis bereits persönlich in Behandlung waren. Ausgenommen davon ist die telemedizinische Leistungserbringung durch eine:n Vertreter:in in der Ordination, bzw. angestellten Arzt/angestellte Ärztin und bei sonstigen dringlichen Fällen. „Die Ärzt:innen mit einem Solidarbeitrag zur Rettung der ÖGK-Finanzen zu belegen, ist an Zynismus nicht mehr zu überbieten.“ Dietmar Bayer, Kurienobmann Niedergelassene Ärzte Reha-Einrichtungen an die PVA Die Rehabilitationszentren der ÖGK sollten an die PVA übergeben werden, um Synergien zu nutzen und Doppelgleisigkeiten zu vermeiden, nennt der Kurien- obmann ein weiteres Einsparungspotenzial für die Gesundheitskasse. „Die PVA hat die Expertise und Struktur, um diese Einrichtungen effizienter zu führen“, bringt er es auf den Punkt. Paradigmenwechsel gefordert Bayer appelliert an die Verantwortlichen: „Wir müssen weg von kurzfristigen Sparmaßnahmen auf Kosten derer, die das Gesundheitssystem stärken, und hin zu einer langfristigen Strategie für ein nachhaltiges Wirtschaften in der ÖGK.“ Die Ärztekammer sei bereit, konstruktiv mitzuwirken und Lösungen zu erarbeiten, die sowohl den Versicherten als auch den Leistungsträgern gerecht werden. Unabhängig davon konstatiert Bayer den derzeitigen ÖGK-Managern mangelnde Lösungskompetenz und fordert einen staatlichen Kommissär zur Sanierung der Foto: Schiffer ÖGK. „Privatunternehmen bekommen im Falle einer erheblichen Schieflage sogenannte Sanierer zur Seite gestellt.“ Dies müsse in diesem Fall aufgrund des massiven öffentlichen Interesses „gerade auch für die ÖGK gut genug sein“, so Bayer.
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