AERZTE Steiermark 04 2025

ANGESTELLTE ÄRZTINNEN UND ÄRZTE „Die Expertise von Ärztinnen und Ärzten, die tagtäglich Schwerkranke und Schwerverletzte versorgen, ist für den Notarztdienst unverzichtbar.“ Paul Zajic, Referent für Notfall- und Rettungsdienste versorgungs GmbH. (GVG) und als niedergelassener Arzt bzw. niedergelassene Ärztin. „Diese drei Möglichkeiten müssen im Sinn der Qualitäts- sicherung bestehen bleiben“, fordert Posch. Andernfalls drohe das System und damit die wichtige medizinische Notfallversorgung – wie bereits im Spätfrühjahr 2022 – erneut ins Wanken zu kommen. Damals konnte das System durch die erfolgreichen Verhandlungen der Ärztekammer stabilisiert werden. Vielfalt in der Praxis Genutzt werden in der Praxis schließlich alle Möglichkeiten, um Notarztdienste zu versehen und damit die Versorgung sicherzustellen: Aktuell fliegt Notarzt Michael Rainer etwa Einsätze mit dem ÖAMTCHubschrauber – unter der Woche in Kooperation mit der KAGes und am Wochenende freiberuflich. „Viele meiner Kollegen machen das überwiegend über die GVG.“ Barbara Hallmann ist hingegen über ihre Anstellung am LKH Univ.-Klinikum Graz im Rahmen der Journaldienste ein- bis zweimal pro Monat als Notärztin im Einsatz: „Das ist mir sehr wichtig, dass das so möglich ist. Die Dienste sind in die normale Arbeitszeit integrierbar. Es ist eines meiner Diensträder, die ich erfülle, wie auch der Dienst im OP. Sie ergänzen sich gegenseitig gut, denn man nimmt zum Beispiel die Expertise aus dem OP mit auf die Straße. Ich würde die Notarztdienste nicht über die GVG machen wollen.“ Chance, um Personal zu gewinnen Hallmann hat „eine klassische Karriere“ hinter sich, wie sie sagt: „Ich habe als Freiwillige bei der Rettung begonnen, wollte unbedingt Notfallmedizin machen und habe aus diesem Grund dieses Fach gewählt.“ Die Möglichkeit als Notarzt bzw. Notärztin zu arbeiten, sei für Anästhesist:innen ein wesentlicher Faktor innerhalb ihres Berufs und Entscheidungskriterium für die Wahl des Fachs. Ohne die Möglichkeit der Notarztausbildung würden sich definitiv weniger junge Ärzt:innen für das Fach Anästhesiologie und Intensivmedizin entscheiden, unterstreicht die Kurie. Zudem ist die Notarztausbildung gerade für Spitäler eine große Chance, Personal zu rekrutieren. Das Notarztwesen als integrativer Teil des Dienstverhältnisses fördert die Attraktivität des Dienstverhältnisses für angestellte Ärzt:innen. „Umstrukturierung dürfen diese wichtige Versorgung nicht in Gefahr bringen. Nur unter Einbeziehung von Ärzt:innen bei Überlegungen zu Verbesserungen kann sichergestellt werden, dass die Bevölkerung im Notfall auch weiterhin auf höchstem Niveau versorgt werden kann.“ Gerhard Posch, Obmann der Kurie Angestellte Ärzte ÆRZTE Steiermark || 04|2025 41 Foto: envato/maxxyustas, Furgler

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