ÆRZTE Steiermark || 04|2025 39 ANGESTELLTE ÄRZTINNEN UND ÄRZTE gen, sich um die Wissensvermittlung und -weitergabe zu kümmern und auch, dass die Turnusärzt:innen genügend Freiraum für die Ausbildung haben. Am besten auch in Balance mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Hier bemühen wir uns um Ausgewogenheit für beide Altersgruppen. Das generelle Ziel ist es, unsere Ärztinnen und Ärzte so lange wie möglich im solidarischen Gesundheitssystem halten zu können.“ Auch demografisch spreche alles dafür, für ausreichend Ärztinnen und Ärzte zu sorgen – anstatt aus wirtschaftlichen Interessen vielleicht den Rotstift bei der Personalbedarfsplanung anzusetzen und damit Kosten zu sparen: „Unsere Gesellschaft wird immer älter, die Patientinnen und Patienten werden immer mehr – somit ist es nur zu logisch, dass es auch mehr Ärztinnen und Ärzte geben muss, die sich um ihr gesundheitliches Wohl kümmern.“ Gerhard Postl, Stv. Obmann der Kurie Angestellte Ärzte „Unsere Gesellschaft wird immer älter, die Patientinnen und Patienten werden immer mehr – somit ist es nur zu logisch, dass es auch mehr Ärztinnen und Ärzte geben muss, die sich um ihr gesundheitliches Wohl kümmern“, rechnet auch KurienobmannStellvertreter Gerhard Postl vor. Nicht vergessen werden darf, dass die steirische Bevölkerung schneller wächst, als bislang prognostiziert. „Wir haben 2024 bereits die Prognose für 2030 übertroffen.“ Bedürfnisse der Patient:- innen im Mittelpunkt Die Sorge der Ärzt:innen richtet sich immer nach den Bedürfnissen der Patient:innen – das sperrige Wort „Bedarfsorientierung“ sei also auch hier erlaubt. Nur geht es dabei im Vergleich zur rein ökonomischen Bedarfsplanung um viel mehr Menschlichkeit, um Emotionen und um eines der wichtigsten menschlichen Bedürfnisse und Güter, nämlich die individuelle Gesundheit und deren Versorgung durch medizinisch jahrelang ausgebildete Expert:innen. Klar definierte Versorgungsstrukturen „Die Patientinnen und Patienten sind überhaupt die wichtigsten Menschen im Spital, um sie geht es, um ihr Wohl geht es. Aber nur, wenn wir Ärztinnen und Ärzte den Menschen, die sich hilfesuchend an uns wenden, in ausreichender Zahl gegenüberstehen, können wir sie optimal betreuen und wirklich helfen und heilen. Zu wenige Ärztinnen und Ärzten führen unweigerlich zu längeren Wartezeiten, höherer Arbeitsbelastung und damit zu einer Verschlechterung der Versorgungsqualität. Überlastete Ärzt:innen können nicht die notwendige Zeit für Diagnose und Behandlung aufbringen, deshalb braucht es eine ehrliche Personalbedarfsplanung“, fasst Posch zusammen. „All das verstehe ich unter ‚vorausschauend vorsorgen‘ für die optimale Gesundheitsversorgung. Dazu gehört ausreichend Personal in klar definierten, abgestuften Versorgungsstrukturen. Die medizinische Versorgung darf nicht an einer falschen Personalbedarfsplanung scheitern – das muss uns die Gesundheit unserer Patientinnen und Patienten auch wert sein.“ Foto: istock/gilaxia, Schiffer
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