RESOLUTION Rund 30.000 Unterschriften sind ein starkes Zeichen, aber: Der Reformbedarf im Gesundheitswesen sollte uns allen ein wichtiges Anliegen sein, dem wir die entsprechende Gewichtung verleihen. Daher nehmen wir nochmal Anlauf und sammeln mit vollem Elan in der nächsten Runde weitere Unterschriften und weitere Unterstützer:innen. Die neuen Unterschriftenlisten gehen in Kürze zur Post und können bis 30. Juni – gefüllt mit zahlreichen Unterschriften – retourniert werden. Mit der Resolution „Gesunde Steiermark/Gesundes Österreich“ setzt die Ärztekammer Steiermark ein kraftvolles Signal. Die, auf Initiative von Erich Schaflinger, Vorsitzender des Koordinationsgremiums für Versorgungssicherheit und ärztlicher Direktor des LKH Hochsteiermark, gestartete Resolu- tion wurde bis Ende März bereits von rund 30.000 Menschen unterschrieben – ein deutlich sichtbares Zeichen und ein lauter Ruf nach Veränderung. Aktive Beteiligung zahlreicher Ärztinnen und Ärzte Dies auch dank zahlreicher Ärztinnen und Ärzte, die sich aktiv an der Resolution beteiligt haben, indem sie die Unterschriftenlisten in Ordinationen, Ambulanzen und Spitälern aufgelegt und die wichtige Botschaft verbreitet haben. Zudem wurden seitens der Ärztekammer Steiermark über 2.700 Pla10 ÆRZTE Steiermark || 04|2025 Resolution geht in die näc Jetzt Unterschriften samm kate und 24.600 Listen verteilt. Rund 30.000 Unterschriften zeigen nun, dass ein Bewusstsein für die Bedeutung des Themas geschaffen wurde. Längst bekannte Missstände Die bisherige Resonanz auf die Resolution „Gesunde Steiermark/Gesundes Österreich“ ist zwar schon beachtlich und zeigt deutlich, dass die Bevölkerung den Reformbedarf im Gesundheitssystem erkennt. Dennoch müssen wir als Ärzt:innen dafür sorgen, dass das Interesse unserer Patient:innen an diesem Thema sich auch in konkreten Unterstützungserklärungen, sprich in Unterschriften für die Resolution, darstellen lässt. Denn die Resolution benennt Missstände, die vielen längst vertraut sind: wachsende Bevölkerungszahlen, stagnierende Kassenstellen, steigender Versorgungsdruck. Dies hat Konsequenzen sowohl im niedergelassenen Bereich als auch in den Spitälern. Und es trifft letztlich alle – Ärzt:innen, die unter enormer Belastung arbeiten, und Patient:innen, die oft untragbar lange auf Termine oder Behandlungen warten. Medizinische Versorgung langfristig absichern „Das Gesundheitssystem ist die größte Baustelle der Repu- „Patienten wollen und brauchen ihren Hausarzt oder ihre Hausärztin, sie wollen ihre Gesundheit in guten Händen wissen. Wir werden jedoch immer weniger. Die medizinische Ausbildung, vor allem der Aufnahmetest, scheint derzeit leider das Ziel zu verfehlen. Empathische junge Kandidatinnen und Kandidaten, die für die Allgemeinmedizin brennen und für die v. a. die Familienmedizin Berufung ist, werden zu oft ausselektiert.“ Karin Jus Fachärztin für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Mürzzuschlag blik“, bringt es Dietmar Bayer, Kurienobmann der niedergelassenen Ärzt:innen, auf den Punkt. Und das mit gutem Grund: Während auf eine:n Kassenärzt:in heute deutlich mehr Patient:innen kommen als noch vor zehn Jahren, blieb die Zahl der Stellen nahezu gleich. 200 neue Kassenstellen fordert die Ärztekammer Steiermark. Ein realistischer und notwendiger Schritt, um die medizinische Versorgung langfristig abzusichern. „Die Resonanz war enorm. Meine Patientinnen und Patienten haben die Unterschriftenliste im Wartebereich oder im Behandlungsraum gesehen und sofort gefragt, ob sie auch gleich unterschreiben können.“ Neshat Quitt, Fachärztin für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Graz Foto: Verena Kaiser
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