EVA COVER ge Kooperationen EVA Graz West - Im Interview Christian Kammerlander Ärztlicher Leiter des UKH Steiermark und Gerhard Postl Operativer Leiter der Notaufnahme am LKH Graz II-West ÆRZTE Steiermark || 03|2025 9 Christian Kammerlander, EVA-Ärztin Susanne Strobl und Gerhard Postl (v.l.) Fotos: shutterstock/ Stokkete, shutterstock/cammep, Ärztekammer Warum wurde die EVA Graz West geschaffen? Kammerlander: Im AUVAUKH Steiermark am Standort Graz behandeln wir seit jeher eine hohe Anzahl an selbstzuweisenden Patient:innen, die eigentlich keine akute fachärztlich-unfallchirurgische Behandlung brauchen und unsere Akutambulanz überlasten. Wir wollen mit der EVA eine Entlastung dieser Spitalsambulanzen schaffen, um uns besser auf die Behandlung von spitalspflichtigen Patient:innen konzentrieren zu können. Gleichzeitig wollen wir auch eine Ergänzung, aber keine Konkurrenz zum Versorgungsangebot im niedergelassenen Bereich schaffen. Im jetzigen System erreichen wir genau dies mit den Allgemeinmediziner:innen, die unseren Strukturen vorgeschalten sind und jene Patient:innen, die keine Spitalsbehandlung brauchen, behandeln. Wir sind mittlerweile im Vollbetrieb und monitoren diese Abläufe sehr genau. Wer ist Träger der EVA? Kammerlander: Träger der EVA ist die AUVA. Die Finanzierung erfolgt gemeinsam von AUVA, Land Steiermark, Gesundheitsfonds, ÖGK, KAGes und den übrigen Sozialversicherungsträgern. Wie ist der Ablauf, wenn jemand in die EVA kommt? Postl: Wir haben eine Voreinschätzung eingerichtet. DGKPs lenken die Patient:innen anhand eines standardisierten Fragekatalogs. Ein offensichtliches internistisches Problem, eine augenscheinliche Verletzung oder ein Arbeitsunfall kommen direkt in die betreffende Notfallaufnahme, ansonsten werden die Patient:innen in die EVA überwiesen. Wir stellen Walk-inPatient:innen mit hohem Triage-Scor (4-5) den EVAKolleg:innen vor. Das sind jene, die keine wirklichen internistischen Behandlungsindikationen haben. In der EVA gibt es ein Vor-Ort-Labor für BasisLaboruntersuchungen, auch ein EKG kann geschrieben werden. Das entspricht dem Leistungsprofil einer allgemeinmedizinischen Ordination.
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