Ärztekammer Steiermark – Leistungsbericht_2023

’2 48 Abrechnungs Service Steiermark KASSENCHECK Alexander Moussa Gerd Wonisch Markus Huber Neue AERZTE Steiermark Serien: Kassencheck & Gerne Ärztin/Arzt in der Steiermark Mit der Februar-Ausgabe von AERZTE Steiermark startete die Serie „Gerne Ärztin/Arzt in der Steiermark“. Das Motto lautete: „Es ist nicht alles gut. Aber es ist so vieles gut, dass junge Ärztinnen und Ärzte in der Steiermark das gerne sind. Hier sagen sie, warum und zeigen ihr Gesicht.“ Als Erste erzählte Reingard Glehr, niedergelassene Ärztin in Hartberg, wie sie ihre Vorstellung von einer schönen Medizin verwirklichte. Die Mutter einer nunmehr knapp zweieinhalbjährigen Tochter übernahm 2018 den Kassenvertrag ihres Vaters. Nicht nur bei der Betreuung ihrer Tochter setzte Glehr auf Netzwerken, sondern auch bei den haus- und fachärztlichen Kolleg:innen. Die Kassenmedizin sei für sie „lebenswert und sinngebend“, zudem biete die eigene Praxis das Plus des selbstbestimmten Arbeitens. Im April 2023 startete eine neue Serie in AERZTE Steiermark, die sich ausschließlich kassenärztlichen Themen widmet: In KASSENCHECK Abrechnungsservice Steiermark berichteten Alexander Moussa, kassenärztlicher Referent, Gerd Wonisch, Bereichsleiter der Kurie Niedergelassene Ärzte, sowie Markus Huber, Mitarbeiter in der Kurie niedergelassene Ärzte, über Wissenswertes in Sachen Abrechnungstechnik. Praktisch monatlich gab es detaillierte Informationen und Tipps zu KassenA b r e c h n u n g e n (Was es zu Voraus- und Restzahlungen der ÖGK zu wissen gibt), LaborBerechnung auf den Punkt gebracht, e-card (Konsultationen und mehr), Ausfal l shonorar, e-Rezept & e-Medikation, Allgemeine Vorsorgeuntersuchung sowie Junior-Check bei der SVS, Mögliche Formen der Zusammenarbeit für Niedergelassene. SERIE: dArUM bIn ICh ÄrZtIn In der SteIerMArK WELTÄRZTEBUND Deklaration von Genf DAS ÄRZTLICHE GELÖBNIS Als Mitglied der ärztlichen Profession gelobe ich feierlich, mein Leben in den Dienst der Menschlichkeit zu stellen. Die Gesundheit und das Wohlergehen meiner Patientin oder meines Patienten wird mein oberstes Anliegen sein. Ich werde die Autonomie und die Würde meiner Patientin oder mein s Pat enten respektieren. Ich werde den höchsten Respekt vor menschlichem Leben wahren. Ich werde nicht zulassen, dass Erwägungen von Alter, Krankheit oder Behinderung, Glaube, ethnische Herkunft, Geschlecht, Staatsangehörigkeit, politische Zugehörigkeit, Rasse, sexuelle Orientierung, soziale Stellung oder jegliche andere Faktoren zwischen meine Pflichten und meine Patientin oder meinen Patienten treten. Ich werde die mir anvertrauten Geheimnisse auch über den Tod der Patientin oder des Patienten hinaus wahren. Ich werde meinen Beruf nach bestem Wissen und Gewissen, mit Würde und im Einklang mit guter medizinischer Praxis ausüben. Ich werde die Ehre und die edlen Traditionen des ärztlichen Berufes fördern. Ich werde meinen Lehrerinnen und Lehrern, meinen Kolleginnen und Kollegen und meinen Schülerinnen und Schülern die ihnen gebührende Achtung und Dankbarkeit erweisen. Ich werde mein medizinisches Wissen zum Wohle der Patientin oder des Patienten und zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung teilen. Ich werde auf meine eigene Gesundheit, mein Wohlergehen und meine Fähigkeiten achten, um eine Behandlung auf höchstem Niveau leisten zu können. Ich werde, selbst unter Bedrohung, mein medizinisches Wissen nicht zur Verletzung von Menschenrechten und bürgerlichen Freiheiten anwenden. Ich gelobe dies feierlich, aus freien Stücken und bei meiner Ehre. Verabschiedet von der 2. Generalversammlung des Weltärztebundes, Genf, Schweiz, September 1948 und zuletzt revidiert von der 68. Generalversammlung des Weltärztebundes, Chicago, Vereinigte Staaten von Amerika, Oktober 2017 www.wma.net MEDIZIN&ETHIK Genfer Gelöäbnis.indd 1 13.02.2018 10:24:19 Ærzte Steiermark || 02|2023 27 R e i n g a r d G l e h r schätzt an ihrer Tätigkeit als Kassen-Al lgemeinmedizinerin die kontinuierliche Betreuung vielfältiger Patient:innen. Die Vielfalt zählt für Reingard Glehr zu den großen Pluspunkten der Allgemeinmedizin in einer Kassenpraxis. Die Diversität der ärztlichen Aufgaben, aber auch die bunte Mischung des Patientenguts. „Die Kassenmedizin ist ein niederschwel liges Angebot an alle. Für mich ist die Kassenordination immer noch der solidarischste Zugang zur medizinischen Versorgung.“ In der Kleinstadt Hartberg, in der Glehr ihre Praxis betreibt, sei der Hausarzt oder die Hausärztin in den meisten Fällen noch die erste Anlaufstelle bei gesundheitlichen Problemen. „Die Menschen suchen die kontinuierliche Betreuung, fühlen sich zugehörig und bringen ihrem Arzt Vertrauen entgegen.“ Viele Familien kommen bereits seit Generationen – und haben auch den Generationenwechsel in der Ordination wohlwollend aufgenommen: Nach einem Jahr, in dem Reingard Glehr als Vertretungsärztin in die Praxis ihres Vaters „hineinwachsen“ hatte können, übernahm sie im Herbst 2018 den Kassenvertrag. „Schöne Medizin“ „Mein Vater hat mir immer vo r g e l e b t , da s s da s Ha u s a r z t - dasein eine schöne Art von Medizin ist“, erzählt Glehr. Wie für jeden selbständig Berufstätigen sei allerdings die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein Balanceakt. „Zwei Jahre nach der Ordinationsübernahme kam meine Tochter zur Welt – da war ich ein halbes Jahr lang nicht in der Praxis und noch heute lasse ich mich an zwei Tagen in der Woche vertreten.“ Wichtig sei, so Glehr, dass Vertretung und Ordinationsinhaber:in gut miteinander harmonieren. „Und es muss für die Patientinnen und Patienten eine Struktur erkennbar sein. Sie müssen bei der Terminvereinbarung wissen, wer sie behandeln wird.“ In den letzten Jahren seien neue Möglichkeiten entstanden, den Kassenvertrag mit einem aktiven Familienleben zu vereinbaren: Jobsharing, Dauervertretung und die Anstellung eines Arztes oder einer Ärztin. Auch in Primärversorgungseinheiten sei man flexibler. Große Netzwerke Nicht nur die Betreuung von Reingard Glehrs knapp zweieinhalbjähriger Tochter findet im Team statt. Beide Elternteile fühlen sich gleich verantwortlich und nehmen auch das Betreuungsangebot von Kinderkrippe und Großeltern in Anspruch. „Man muss sich ein Hilfsnetzwerk aufbauen“, rät Glehr. Als Netzwerk ist auch die Ordination der 33-Jährigen aufgesetzt: „Es ist wichtig, sich nichtärztliche Gesundheitsberufe in die Praxis zu holen und ein entsprechend großes Team aufzubauen. Damit können Aufgaben verteilt und eine hohe Versorgungsqualität erreicht werden.“ Gerade bei der Betreuung chronisch kranker Patient:innen, bei der Versorgung von Patient:innen mit höherem Nachbehandlungsbedarf nach Spitalsentlassung oder zu Spitzenzeiten in Infektionswellen spiele das eine wichtige Rolle. Als erleichternd erlebt Glehr insbesondere die enge und gute Zusammenarbeit mit den haus- und fachärztlichen Kolleg:innen. „Für mich ist die Kassenmedizin lebenswert und sinngebend“, fasst Reingard Glehr zusammen. „Pluspunkt der eigenen Praxis ist sicher das selbstbestimmte Arbeiten – und dass man einen sichtbaren Beitrag für eine solidarische Gesellschaft leistet.“ Foto: Bergmann gerNe ÄrztIN/Arzt IN Der steIerMArK Es ist nicht alles gut. Aber es ist so vieles gut, dass junge Ärztinnen und Ärzte in der Steiermark das gerne sind. Hier sagen sie, warum und zeigen ihr Gesicht. Dr.in Reingard Glehr, niedergelassene Ärztin für Allgemeinmedizin Schöne Art der Medizin Für mich ist die Kassenmedizin lebenswert und sinngebend. 1 ÄS_02_2023.indd 27 10.02.2023 08:18:40

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