43 23 auch noch die Verpf lichtungen im Beruf und im privaten Umfeld zu erfüllen, kostet viel Kraft. Im Rahmen eines 2023 gestarteten zweijährigen Projektes soll diese Zielgruppe zusätzliche Unterstützung in Form von Patient:innen-Tagen zu verschiedenen Themenschwerpunkten, Workshops und Einzelberatung erfahren. Das Projekt „Aktiv mit chronischer Krankheit und Krebs umgehen“ wurde in einer Projektpartnerschaft von Frauengesundheitszentrum Graz, Medizinischer Universität Graz und dem Universitären Comprehensive Cancer Center umgesetzt. Finanziell gefördert wurde es vom Gesundheitsfonds Steiermark und soll insbesondere den Übergang zwischen intramuraler und extramuraler Versorgung erleichtern. „Ein gutes Selbstmanagement zielt darauf ab, dass Betroffene in der Lage sind, die Situation und den Alltag zu bewältigen, sich zu informieren, mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin gut zu kommunizieren und für sich selbst gute Entscheidungen zu treffen“, erklärte Projektleiterin Marlene Pretis-Schader vom Frauengesundheitszentrum. Ein wesentlicher Part ist die Förderung der Betroffenen in der Unterscheidung von seriösen und unseriösen Gesundheitsinformationen. Das wurde im Rahmen von Patient:innen-Tage anhand von Beispielen besprochen, unterstützend gab es aber auch Checklisten. „Gut informierte Patient:innen können sich aktiver ins Gespräch mit dem Arzt oder der Ärztin einbringen. Sie können dann leichter für sie wichtige Fragen stellen und gute Entscheidungen für die eigene Gesundheit treffen“, betonte Magdalena Hoffmann von der Medizinischen Universität Graz. In das Projekt involviert waren neben der Universitätsklinik für Onkologie weitere Grazer Universitätskliniken, deren Patient:innen häuf ig von Krankheiten und Therapien betroffen sind, welche die Lebensqualität stark einschränken. Hier wurde auf den entsprechenden Stationen und Ambulanzen auf das neue Angebot aufmerksam gemacht. Niedergelassene Ärzt:innen, die nach der Spitalsent lassung die wichtigsten Ansprechpartner:innen für chronisch Kranke sind, können durch Hinweise auf Präventionsmöglichkeiten einen wesentlichen Beitrag zum Selbstmanagement der Patient:innen leisten. Dazu zählen Gespräche über Ernährungsveränderung, Rauchstopp, Eigenmotivation zur wohldosierten Bewegung im Alltag, Erlernen von Entspannungstechniken und Tools zum Umgang mit Angst. Friedensmedizin für Ukraine Junge Fachärzte aus der Ukraine konnten 2023 am Grazer Universitätsklinikum moderne Interventionen und Medikationen kennenlernen. Ivan Lehkodukh, Arzt im Spital der nordukrainischen Stadt Luzk, bedankte sich besonders bei Neshat Quitt und Kristina Köppel, die als Ärztekammerreferentinnen dieses Projekt initiierten, sowie bei Michael Sacherer, ÄK-Präsident und Kardiologe am Klinikum, und den „super Kollegen“ am Grazer Herzkatheder-Labor. Zusätzlich galt der Dank der ukrainischen Charity-Organisation Valyn SOS, die von der ukrainischen Seite aus den zweiwöchigen Graz-Aufenthalt maßgeblich unterstützte. Zuhause behandelten diese Ärzte vor allem Kriegsverletzte, 100 bis 200 pro Woche. Großen Bedarf gebe es vor allem an Verbands- und Nahtmaterial, chirurgischen Instrumenten sowie an Ultraschallgeräten, Röntgenapparaten usw., auch an gebrauchten. Denn, so der Gast über das Klinikum: „Wenn Sie 100 Prozent haben, haben wir 20 Prozent.“ ÄK-Präsident Michael Sacherer mit ukrainischen Kolleg:innen
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