Ärztekammer Steiermark – Leistungsbericht_2023

23 39 sen oft nicht gut verständlich. Wenn sie aber die Befunde nachvollziehen können, können sie sich an der Planung und Umsetzung therapeutischer Maßnahmen besser beteiligen. Darauf zielte das Projekt SimplifAI an der Med Uni Graz, u. a. in Kooperation mit der FH JOANNEUM ab. SimplifAI sollte radiologische Befunde in eine „einfachere“ Sprache übersetzen. Das Projekt deckte 2023 Forschungsfelder in den Bereichen natürliche Sprachverarbeitung (NLP), Künstliche Intelligenz, Schutz der Privatsphäre, Radiologie und Sozialmedizin ab. Projektleiter Gernot Reishofer von der Uni.-Klinik für Radiologie Graz wollte „das Potential künstlicher Intelligenz für gesundheitsrelevante Fragestellungen nutzbar machen“. SIMED: Hybride Medikamentenausgabe mit Mensch und KI Das Projekt SIMED „Sichere Medikation“ lief Anfang 2023 am Grazer Uniklinikum an. Ausgangspunkt war, dass trotz milliardenfach richtiger Medikamentenausgabe pro Jahr Tausende Menschen an einer Fehlmedikation im Krankenhaus sterben. Gerald Sendlhofer, Leiter des Qualitäts- und Risikomanagements am LKH-Uni. Klinikum Graz und Mitarbeiter der Research Unit for Safety and Sustainability an der MUG, brachte das Problem auf den Punkt: „Während der Tagesschicht geht es oft hektisch zu, während der Nachtschicht ist das Personal reduziert.“ Und schon kann es zu einer Über- oder Unterdosierung, Medikamentenverwechselung etc. kommen – trotz Vier-Augen-Prinzip. Diese menschlichen Fehler ließen in Sendlhofer die Idee keimen, Künstliche Intelligenz in den Dispensierungsvorgang miteinzubeziehen. Gemeinsam mit der Firma K-Businesscom als Technik-Partner reichte Sendlhofer ein Projekt bei der Forschungsförderungsgesellschaft FFG ein und erhielt Fördergelder von über einer Million Euro. In zwei Stufen wurde folgendes Procedere entwickelt: Alle an der Klinik gängigen Medikamente werden von allen Seiten fotografiert und in eine Bilddatenbank eingetragen. Der KI wird angelernt, die Medikamente verlässlich zu erkennen, egal wie sie im Dispenser liegen. Parallel dazu werden mittels Barcode die Medikamentenschachteln mit dem richtigen Medikament eingelesen. Danach wird diese Technologie mit jener der Elektronischen Fieberkurve und den Etiketten auf den Patientenarmbändern harmonisiert. In der Praxis soll nur mehr eine Person den Barcode der Medikamentenschachtel einlesen, um die Übereinstimmung mit den in der Fieberkurve verordneten zu überprüfen. Nach dem Einsortieren wird der gefüllte Dispenser unter eine Kamera geschoben und die KI-Software vergleicht die Patientendaten mit den eingeschachtelten Medikamenten. Nicht nur ob richtig, sondern ob auch die passende Tageszeit zugeteilt wurde, kontrolliert die KI. Zuletzt wird das Patientenarmband gescannt, um sicherzustellen, dass der Dispenser an die richtige Person ausgegeben wurde. Öffentliche Med Unis liefern COVID-Daten für den Diskurs Vertreter:innen der drei öffentlichen Medizinischen Universitäten in Wien, Graz und Innsbruck haben 2023 eine Studie aus einer ersten Tranche an Hospitalisierungs- und Outcome-Datender COVID-19-Pandemie publiziert, als Grundlage für einen möglichen Diskurs. Weitere Datenanalysen sollen folgen. „Wir wollten eine nachvollziehbare Datenlage schaffen“, erklärte der Hauptautor der Studie Nationwide analysis of hospital admissions and outco-

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