Ärztekammer Steiermark – Leistungsbericht_2023

’2 Brainmee: Steirische App zur kognitiven Aktivierung erfolgreich evaluiert Brainmee, ein Tablet-gestütztes Training zur Aktivierung kognitiver, bewegungsorientierter und sozialer Fähigkeiten von Senior:innen mit kognitiven Einschränkungen, wurde 2023 von einem überwiegend steirischen Konsortium im Rahmen des Projektes multimodAAL evaluiert. In der sechsmonatigen Testphase konnte bei den Nutzer:innen eine stabile kognitive Leistung gemessen werden, während in der Kontrollgruppe auch in dieser kurzen Zeitspanne ein geringfügiger Abbau zu beobachten war. Projektiert und evaluiert hat das Projekt ein Konsortium, bestehend aus Joanneum Research, der Medizinischen Universität Graz, dem Roten Kreuz, dem Joanneum-Spin-off DIGITAAL Life und Health System Intelligence. Die Med Uni war gleich durch zwei Institutionen vertreten – die Abteilung Neurogeriatrie der Universitätsklinik für Neurologie und das Institut für Pflegewissenschaften. Am Projekt teilgenommen haben 23 Personen mit früher Alzheimer-Demenz, die sowohl aus dem häuslichen Setting als auch aus dem betreuten Wohnen oder dem Pflegeheim kamen. Deren Leistungsdaten aus den einzelnen Übungen wurden auch dahingehend evaluiert, ob sie sich als digitale Biomarker zur Erkennung biologischer oder physiologischer Prozesse eignen. Aus den Daten der Übungsbewältigung, insbesondere der Spielgeschwindigkeit, ließen sich hochgradig signifikante Korrelationen, insbesondere mit dem erwähnten Diagnosetool MMSE ermitteln. Somit lässt sich aus der regelmäßigen Nutzung der Brainmee-App ersehen, wenn die kognitiven Fähigkeiten nachlassen und ein Arztbesuch angeraten ist. ERNA: Tele-Reha für Schluck-und Sprechtraining Sprach- und Schluckrehabi l itat ion nach Kehlkopf-Resektion ist in der Steiermark seit 2023 telemedizinisch möglich. Beim Pilotprojekt mit Patient:innen der Grazer und Leobener HNO-Abteilung stimmen die ersten Erfahrungen zuversichtlich: „Die Idee stand schon seit ein paar Jahren im Raum; die Pandemie hat nur noch als Trigger gewirkt“, so Markus Gugatschka, Abteilungsleiter der klin. Abteilung für Phoniatrie und Vorstand der HNO-Universitätsklinik Graz, zur Entstehungsgeschichte des europaweit einzigartigen Projektes ERNA (elektronische Ressource für Nachbetreuung und Analyse). Zu Beginn der Pandemie standen die Mitarbeiter:innen der HNO-Uniklinik vor der schwierigen Situation, den Patient:innen nach einer Kehlkopf-OP keine Rehab-Angebote machen zu können. In diese Phase fiel der Start der Digitalisierungsoffensive des Gesundheitsfonds Steiermark. „Unser Projekt war eines von fünf angenommenen – und so konnten wir unsere Idee verwirklichen“, so Gugatschka. Mittels ERNA trainieren die Patient:innen – nach einer Anfangsuntersuchung in der Klinik und einer Einschulung durch den/die Logopäd:in – anhand eines individuell erstellten Plans. Die einzelnen Trainingseinheiten werden zeit- und ortsungebunden als Video zur Verfügung gestellt und einmal wöchentlich gibt es eine OnlineFace-to-Face-Sitzung live mit dem/der Logopäd:in. Für Zwischenfragen steht auch jederzeit ein Chat zur Verfügung. Projekt SimplifAI: Befunde in patient:innengerechter Sprache Ärztliche Befunde mit ihren medizinischen Termini sind für Patient: innen ohne medizinisches FachwisDie steirische App Brainmee unterstützt kognitiv eingeschränkte Senior:innen. Effektives Sprech- & Schlucktraining via TeleReha im Spital & daheim 38

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