23 25 Im Sommer startete die Ärztekammer eine Informationsoffensive mit eigener PVE-Hotline, Informationen über die Website und auch online angebotetenen Informationsveranstaltungen, um Interessent:innen über die neuen Möglichkeiten zu informieren. Denn „Sie sollen ganz genau wissen, warum Sie ein PVE wollen oder warum Sie es ablehnen. Nutzen Sie daher bitte dieses Informationsangebot. Es liefert die Fakten, die Sie brauchen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen“, so Bayers Einladung an niedergelassene Ärzt:innen. Vier-Tage-Woche durchgesetzt Die 2023 erfolgreich verhandelte Möglichkeit der Vier-Tage-Woche für Ordinationen stellt einen weiteren Meilenstein dar, der hierzulande sowohl die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung, aber auch die Lebensbedingungen von Kassenärzt:innen wesentlich verbessern wird. Ab Jänner 2024 können jene Kassenärzt:innen, die das wollen und dafür „grünes Licht“ von ihren Kolleg:innen in ihrer Versorgungsregion haben, ihre Öffnungszeiten auf die 4-Tage-Woche umstellen. Mit den reduzierten Ordinations-Öffnungstagen ist es für junge Ärzt:innen viel leichter, etwa die Kinderbetreuung zu organisieren, aber auch für „gestandene“ Ärzt:innen und Ärzte kann das Leben durch diese Option besser werden. „Mit der Vier-Tage-Woche besteht die begründete Hoffnung, dass wieder mehr Ärzt:innen in die Kassenpraxis gehen wollen“, zeigte sich Michael Sacherer, der Präsident der Ärztekammer Steiermark, überzeugt. So hätten die Ärzt:innen mehr freie Tage und die Patient:innen gleichzeitig ein Mehr an kassenärztlicher Versorgung, noch einheitliche Auftreten der PVE gegenüber den Versicherten, der Sozialversicherung und sonstigen Partnern. Das Kernteam einer PVE besteht aus 3 Ärzt:innen für Allgemeinmedizin (VZÄ) mit zumindest 1 Lehrpraxis-Bewilligung bzw. der Bereitschaft, sie zu beantragen und dauerhaft 1 Lehrpraktikantenstelle anzubieten, zumindest 0,5 VZÄ diplomierten DGKS/DGKP und einer Ordinationsassistenz im erforderlichen Ausmaß. Orts- und bedarfsabhängig können Fachärzt:innen für Kinder- und Jugendheilkunde als Teil des Kernteams in die PVE eingebunden werden. Im erweiterten Team sind zumindest Angehörige dreier nichtärztlicher Gesundheitsberufe vertreten: Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Diätologie, Psychotherapie, Sozialarbeit, Klinische Psychologie sowie Hebammen. PVE erhalten eine Grundf inanzierung von 30.000,–/Jahr und Gesellschafter (VZÄ), Fallpauschalen (45,–/ Patient:in und Quartal) sowie definierte Einzelleistungen. Mindestöffnungszeit sind bei 3 Ärzt:innen (VZÄ) 40 Stunden/Woche, Montag bis Freitag Nachmittag, inkl. Tagesrandzeiten. „Die erste off iziel le Primärversorgungseinheit in der Steiermark wurde im Jahr 2016 eröffnet. Ein knappes Dutzend weiterer folgten (...) Eine so lange Pilotphase mag verwundern, sie hat aber auch eine Vielzahl von Vorteilen“, so ÄK-Vizepräsdient und Niedergelassenen-Obmann Dietmar Bayer, „wir konnten vor allem sehr genau beobachten, was gut und was weniger gut funktioniert. Der jetzt abgeschlossene Vertrag basiert also auf umfassenden, realen Erfahrungen. Er ist zeitgemäß.“ ÄK-Präsident Michael Sacherer: „Mit der Vier-Tage-Woche besteht die begründete Hoffnung, dass wieder mehr Ärzt:innen in die Kassenpraxis gehen wollen.“
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