Serie: Darum bin ich Arzt in der Steiermark Ærzte Steiermark || 05|2023 25 Der Weg in die Allg e m e i n - m e d i z i n stand für A n d r e a s Erlacher bald im Fokus – und im Turnus war er sich dann sicher, den richtigen Weg zu beschreiten. „Es gefällt mir, Allrounder zu sein und von orthopädischen bis zu internistischen Fällen ebenso wie vom pädiatrischen zum geriatrischen Patienten ein breites Spektrum abzudecken.“ Nach der Ausbildung wollte er so schnell wie möglich in die Ordination. „Die Herausforderung dabei war, dass ich bereits eine Familie zu ernähren hatte. Also habe ich in einem Plasmaspendezentrum gearbeitet, im Anhaltezentrum Vordernberg und daneben Vertretungen in Hausarztpraxen übernommen.“ So konnte Erlacher in seinen Traumberuf hineinwachsen, denn mit der Zeit nahm die Vertretungstätigkeit immer mehr Raum ein. Wunschordination Regelmäßig vertrat Erlacher in Thal den Hausarzt Peter Schmidt. „Wir haben uns gleich gut verstanden.“ Schmidt wollte bald in Pension gehen, gab Erlacher aber noch genügend Zeit, Punkte zu sammeln, um die Chancen auf eine gute Reihung zu erhöhen. „Letztlich hängt die Wahrscheinlichkeit einer Übernahme aber von d e r Qualifikation der Mitb e w e r b e r ab“, so Erlacher. Obwohl zunächst zweitgereiht, bekam er seine Wunsch-Ordination. Im Jahr 2018 wurde sie als Übergabepraxis geführt und mit Anfang 2019 hat sie Erlacher übernommen. Während seiner Vertretungszeit war er auch in einer Ordinationsgemeinschaft allgemeinmedizinischer Wahlärzt:innen tätig und hat somit diverse Organisationsformen kennengelernt. Auslastung ab Beginn „Mir hat es dort sehr gut gefallen“, betont er. „Eine wahlärztliche Tätigkeit wäre für mich aber nicht in Frage gekommen, weil ich immer aufs Land wollte. Dort ist es nicht leicht, als Wahlarzt einen Patientenstock aufzubauen. Das spricht für die Übernahme einer bestehenden Kassenpraxis: Man hat von Anfang an genügend Patientinnen und Patienten.“ Erlacher schätzt es aber auch, die eigene Praxis mit ihren Abläufen selbst gestalten zu können, daher war für ihn die Einzelordination die beste Wahl. Tatkräftig unterstützt wird er von seiner Frau, die ebenfal ls aus der Gesundheitsbranche kommt. „Sie nimmt mir auch viel Administratives ab und so bleibt uns auch Freizeit. Ich würde sagen, die Work-Life-Balance ist gut.“ Und das, obwohl die Familie in direkter Nähe zur Ordination wohnt. „Es kommt nur selten vor, dass jemand bei uns privat läutet, um ärztliche Hilfe zu suchen – und das nur in Notfällen.“ Auch das Familienleben lässt sich reibungslos mit der Ordination vereinbaren. „Die Hausarztpraxis ist auf jeden Fa l l fami l ienfreundl icher als eine Tätigkeit im Spital.“ Die Kinder sind mittlerweile knapp acht und zehn Jahre alt. Anfangs kamen sie nach der Schule in die Ordination; mittlerweile warten sie daheim. „Eine große Hilfe sind auch die Großeltern in der Nähe.“ Kolleg:innen, die mit einer Praxisübernahme liebäugeln, rät Erlacher: „Vorab Vertretungen machen, dann weiß man, ob einem diese Arbeit liegt. Man muss als Hausarzt seine Grenzen kennen und wissen, wann man an den Facharzt übergibt.“ Foto: Die Abbilderei Sajovic&Scherr GesbR gerne Ärztin/Arzt in der Steiermark Es ist nicht alles gut. Aber es ist so vieles gut, dass junge Ärztinnen und Ärzte in der Steiermark das gerne sind. Hier sagen sie, warum und zeigen ihr Gesicht. Eine wahlärztliche Tätigkeit wäre für Erlacher nicht in Frage gekommen, weil er aufs Land wollte. Für die Übernahme einer bestehenden Kassenpraxis sprach, dass man von Anfang an genügend Patient:innen hat. „Work-Life- Balance ist gut“ „Es gefällt mir Allrounder zu sein.“ 4
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