AERZTE Steiermark | Oktober 2022

Fortbildung wirkungen muss man aber bei Kombinationen sehr vorsichtig vorgehen“, so Jost. Unklar ist auch die Funktion der nicht codierenden DNA für die Regulation der Krebszelle und die Frage, wo man hier therapeutisch ansetzen soll. Selbst der richtige Zeitpunkt des Einsatzes molekularer Therapien muss erst erforscht werden: Setzt man sie am besten vor, nach oder anstelle der Standardtherapie ein? „Wir sind die Geburtshelfer“ „Die molekulare Diagnostik ist mit einem Kostenanstieg verbunden“, gibt Jost unumwunden zu. „Im Vergleich zu den Therapiekosten handelt es sich bei der Diagnostik jedoch um einen sehr geringen Anteil an den Gesamtkosten pro Patient*in. Kann durch molekulare Diagnostik eine Krebserkrankung früher gefunden oder gar geheilt werden, können Zehntausende Euro an Therapiekosten gespart werden.“ Jost sieht im molekularen onkologischen Ansatz einen „Innovationsmotor“ für die Onkologie. „Wir sind die Geburtshelfer dieser modernen Therapien und wenn sie sich als erfolgreich erweisen, werden sie rasch zur Standardtherapie.“ So geschehen zum Beispiel bei der Immuntherapie im Einsatz gegen Mikrosatelliten-instabile Tumore, bei den IDH1-Inhibitoren im Einsatz gegen Gallengangstumore oder bei der Therapie von Pankreastumoren oder Prostatatumoren mit BRCA1/2-Mutationen. Dass den molekularen Ansätzen manchmal noch mit Skepsis begegnet wird, vergleicht Jost mit der Schaffung der Infrastruktur für E-Mobility: „Die Errichtung von Ladesäulen für Elektroautos im Jahr 2010 wurde belächelt – nach demMotto: Die braucht ja keiner. Aber um die erforderliche Anzahl im Jahr 2030 bereitstellen zu können, musste damals schon begonnen werden. Wir molekular orientierten Onkologen sind der Innovationsmotor für jene Therapien, die in 20 Jahren Standard sein werden.“ Der 8. Steirische Krebstag, veranstaltet vom Universitären Comprehensive Cancer Center der Med Uni Graz, fand am 10. September 2022 unter dem Motto „Krebs kennt keinen Abstand“ im Messecongress Nord als Hybridveranstaltung statt. Tumorpatient*innen in der Pandemie ImRahmen des Steirischen Krebstages 2022 gab es auch ein Modul zu COVID-19 und Krebs. Philipp Jost brachte das Wesentliche auf den Punkt: „Tumorpatienten infizieren sich mit der gleichen Wahrscheinlichkeit wie Menschen ohne Krebsdiagnose. Allerdings ist ihr Risiko für einen schweren Verlauf erhöht.“ Daher, so Jost, mögen sie sich bestmöglich schützen, ohne jedoch in die soziale Isolation zu gehen. Zu groß wäre der psychische Kollateralschaden. Die meisten von ihnen sollen sich gegen COVID-19 impfen lassen, ein Gespräch vorab mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin klärt, ob der Impferfolg eingeschränkt sein könnte. Im Bereich der Prävention, so Josts dringlicher Appell, mögen sämtliche Vorsorgeuntersuchungen regelhaft durchgeführt werden. Ærzte Steiermark || 10|2022 29 Informations- & Mitgliederservice Wir beantworten Ihre Fragen per E-Mail info@aekstmk.or.at per Tel. (0316) 8044-0 per Fax (0316) 8044-790 Öffnungszeiten Montag 8.00 bis 19.00 Uhr Dienstag 8.00 bis 17.00 Uhr Mittwoch 8.00 bis 17.00 Uhr Donnerstag 8.00 bis 19.00 Uhr Freitag 8.00 bis 13.00 Uhr Haus der Medizin Eingang Kaiserfeldgasse / Ecke Nelkengasse Informations- & Mitgliederservice Informatio s- & Mitgliederservice Wir beantworten Ihre Fragen per E-Mail info@aekstmk.or.at per Tel. (0316) 8044-0 per Fax (0316) 8044-790 Öffnungszeiten in den Weihnachtsferien: 27., 12. & 3.01.: 8:00 bis 16:00 Uhr 28.12. & 4.01.: 8:00 bis 19:00 Uhr 29.12. & 5.01.: 8:00 bis 13:00 Uhr Wir wünschen Ihnen ein frohes Fest! Haus der Medizin Eingang Kaiserfeldgasse / Ecke Nelkengasse Wir beantworten Ihre Fragen per E-Mail info ekstmk.or.at per Tel. (0 4-0 per Fax (0316) 8044-790 Öffnungszeiten Montag 8.00 bis 16.00 Uhr Dienstag 8.00 bis 16.00 Uhr Mittwoch 8.00 bis 16.00 Uhr Donnerstag 8.00 bis 17.00 Uhr Freitag 8.0 is 13.0 Uhr Öffnungszeiten während Ferien finden Sie unter: www.aekstmk.or.at/384 Haus der Medizin Eingang Kaiserfeldgasse / Ecke Nelkengasse

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