AERZTE Steiermark | Februar 2022

42 Ærzte Steiermark || 02|2022 „Uns hat besonders der Man- gel an Anerkennung und Wertschätzung betroffen ge- macht“, heißt es in einem gemeinsamen Schreiben der KAGes und der Med Uni Graz an die Mitarbei- terinnen und Mitarbeiter am LKH-Universitätsklini- kum. Diese Reaktion auf die Mitarbeiter*innenbefragung zeigt schon, dass diese nicht allzu gut ausgefallen ist. Kurz, die Befragten haben mit ihrer deutlichen Kritik nicht hin- term Berg gehalten. Fast 250 Seiten Textkommen- tare, sprich „freie Antworten“, galt es auszuwerten. Das war, wie jede/r Sozialforscher*in bestätigen wird, eine Her- kules-Arbeit. „Wir haben analysiert, dass besonders die Faktoren Infor- mation zu Managementent- scheidungen, Zeitdruck und Arbeitsbelastung sowie Aner- kennung und Wertschätzung hohen Einfluss darauf haben, ob Sie langfristig am LKH- Universitätsklinikum bleiben möchten oder nicht“, heißt es in dem Reaktionsschreiben. Um das zu erkennen, hätte es vermutlich gar keiner Be- fragung bedurft, ein bisschen Nachdenken und vielleicht ein paar Gespräche hätten reichen können. Reaktion auf den Vorwurf des Mangels an Anerken- nung und Wertschätzung: „In einem ersten Schritt wollten wir dem mit einem großen ‚Danke‘ an Sie begegnen und hoffen, die jeweiligen Weih- nachtsschreiben von KAGes und Med Uni sind auch in diesem Sinn angekommen. Dabei soll es aber natürlich nicht bleiben. Der auch in den Textantworten sehr häu- f ig angesprochene Corona- Bonus wurde für alle gesetz- lich anspruchsberechtigten Mitarbeiter*innen mit dem Dezembergehalt sowohl in der KAGes wie auch in der Med Uni mit einem Gesamt- volumen von insgesamt 8,26 Millionen Euro ausbezahlt“, wird im Schreiben an die Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter versichert. Wobei auch die Selbstkritik der Absender nicht zu kurz kommt: „Zeitdruck und Ar- beitsbelastung haben sich natürlich für viele von Ih- nen durch den Covid-be- dingten Mehraufwand er- höht. Der Wunsch nach einer stabilen Personalbesetzung ist nur al lzu verständlich. Mitarbeiter*innen zu finden, zu binden und optimal ein- zusetzen, muss uns weiterhin und noch besser gelingen“, lautet die Botschaft an die Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter. Abschließender Appell: „Wir bitten Sie, sich konstruktiv in diesen Prozess in Ihrem Fair und wertschätzend ist das nicht Eine Befragung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am LKH-Universitätsklinikum Graz zeigt leider sehr deutlich die Unzufriedenheit mit der Situation. Die Belastung ist aber auch objektiv hoch. Foto: Adobe Stock Sämtliche Fristen auf Grundla- ge des Ärztegesetzes 1998 im Zusammenhang mit der ärzt- lichen Aus-, Fort- und Weiter- bildung sowie ärztlichen Be- rufsausübung werden für die Dauer einer Pandemie ausge- setzt. Aus dem 2. COVID-19-Gesetz (21. 3. 2020) Angestellte Ärztinnen & Ärzte

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