AERZTE Steiermark | Februar 2022

40 Ærzte Steiermark || 02|2022 MEDIA BASED MEDICINE Fernsehstimmen stören den Schlaf Das Gehirn Schlafender reagiert anders auf unbekannte als auf vertraute Stimmen, fand Manuel Schabus vom Zentrum für Kognitive Neurowissenschaften der Universität Salzburg heraus. Fremde Stimmen – etwa aus dem Fernseher – ver- mehren die K-Komplexe in den Gehirnwellen, vertraute kaum. An eine längere Berieselung mit der unbekannten Stimme gewöhnt sich das schlafende Gehirn. Quelle: diepresse.at, 18. Jänner 2022 Täglich bekommen PatientInnen von den Medien neue „Sensationen“ aus der Welt der Medizin aufgetischt: Frisch publiziert Acute Metabolic Responses to Glucose and Fructose Sup- plementation in Healthy Individuals: A Double-Blind Randomized Crossover Placebo-Controlled Trial Eckstein, ML; Brockfeld, A; Haupt, S; Schierbauer, JR; Zimmer, RT; Wachsmuth, N; Zunner, B; Zimmermann, P; Obermayer-Pietsch, B; Moser, O. NUTRIENTS. 2021; 13(11): 4095 [OPEN ACCESS] https://forschung.medunigraz.at/fodok/pub?id=34836350 Forscherinnen und Forscher der Grazer Medizinischen Universität publizieren regelmäßig in internationalen Journalen. Wir bringen jeden Monat aktuelle Beispiele. Wissenschaf ter*innen der Med Uni Graz haben un- tersucht, wie die Impfung bei immunsuppr imier ten Patient*innen wirkt und wel- che Faktoren dabei die wich- tigste Rolle spielen. Die Grazer Studie fokussierte sich auf die Analyse der B- Zellen und ihrer Subtypen vor der Impfung sowie auf die Antikörperantwort nach der COVID-19-mRNA-Imp- fung. In einem interdiszi- plinären Team wurde die Immunantwor t von 199 Stud ientei l nehmer *i nnen analysiert: 120 hatten ein beeinträchtigtes Immunsy- stem, 79 waren Teil einer gesunden Kontrol lgruppe. Um die Daten zu erheben, wurde von allen 199 Personen zweimal Blut abgenommen: Vor der ersten Impfung und 21 bis 28 Tage nach Erhalt der zweiten. Bei der Analy- se der zweiten Proben hat man sich darauf konzentriert, wie viele COVID-19-spezi- fische Antikörper im Blut der Studienteilnehmer*innen vorhanden waren. Wie er- wartet war die Stärke der Antikörperantwort bei vielen Studienteilnehmer*innen mit beeinträchtigtem Immunsy- stem – verglichen mit der Kontrol lgruppe – deutlich vermindert. B-Lymphozyten als Indikator „Unsere Studie (CoVVac) be- stätigt, dass das Impfanspre- chen bei immungeschwächten Patient*innen nach der Imp- fung gegen das neue Corona- virus im Allgemeinen gerin- ger ist, zeigt aber auch, dass manche dieser Patient*innen ähnlich gute Antikörperspie- gel erreichen können wie ge- sunde Personen“, so Eduard Schulz von der Klinischen Abteilung für Hämatologie der Med Uni Graz. Es zeigte sich, dass die An- zahl an B-Lymphozyten im Blut der getesteten Person vor der Impfung ein guter Indikator dafür war, welche Personen in der Gruppe der Immungeschwächten doch ausreichend Antikörper nach der Impfung bilden würden. Insbesondere fielen die na- iven B-Zellen als spezifischer Vorhersagemarker für die Antikörperproduktion auf. „Erstmals konnten wir einen Marker etablieren, der eine mögliche Vorhersage auf das Impfansprechen der Coro- naimpfung geben könnte. Un- abhängig von einer gleichzei- tigen immunschwächenden Behandlung oder Erkrankung ergab unsere Studie, dass die Anzahl der naiven B-Zellen im Blut mit einem Impfan- sprechen wie bei gesunden Proband*innen-Antikörper- spiegeln assoziiert ist“, so Schulz. „Die Messung der An- zahl der naiven B-Zellen im Blut von immungeschwäch- ten Patient*innen könnte in Zukunft dazu dienen, Imp- fungen so zu planen, dass eine optimale Antikörperreaktion erzielt werden kann“, erklärt Schulz. Die Ergebnisse der Grazer Forscher*innen wur- den kürzlich in der renom- mierten Zeitschrift Frontiers in Immunology publiziert. Infos und Kontakt: Pr iv.-Doz . Dr. med.univ. Eduard Schulz, PhD, Medizi- nische Universität Graz, Kli- nische Abteilung für Hämato- logie, Tel.: +43 316 385 14086 eduard.schulz@medunigraz. at Link zur Publikation: h t t p s : //www. f r on t i e r s i n . o r g /ar t i c l e s /10 . 3389/ f im- mu.2021.803742/full COVID-19-Schutzimpfung bei Immungeschwächten Forscher*innen finden Zelltyp zur Vorhersage der Immunantwort bei COVID-19-Impfung. forschung steiermark Fotos: beigestellt, Creativ Collection Priv.-Doz. Dr. med.univ. Eduard Schulz

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